Einer der letzten großen Architekten der Moderne starb nur 10 Tage vor seinem 105.Geburtstag im Samaritano-Hospital von Rio. Zuletzt lag Oscar Niemeyer im künstlichen Koma und mit Hilfe von Geräten am Leben gehalten. Zwar äußerte der Architekt zu seinem 104.Geburtstag im letzten Jahr, er sei noch voller Tatendrang, doch seit 2 Jahren häuften sich die Krankenhausaufhalte. Noch in der Nacht wurde eine dreitägige Staatstrauer angeordnet.
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Oscar Niemeyer entwarf weltweit über 600 Architekturprojekte, zu denen die UN-Zentrale in New York und verschiedene Regierungsgebäude in Brasília sicherlich zu den Bekanntesten gehören. In der damals neuen brasilianischen Hauptstadt, leitete Niemeyer das staatliche Bauamt und war für die Entwürfe der öffentlichen Gebäude verantwortlich.
Von 1928 bis 1934 studierte er an der Escola Nacional de Belas Artes in Rio de Janeiro. Für seine architektonischen Leistungen wurde Niemeyer mit mehr als zwei Dutzend Auszeichnungen geehrt. Darunter 1963 der Goldene Löwe der Biennale von Venedig, 1970 die Goldmedaille des American Institute of Architects, 1988 erhielt er den Pritzker-Preis für Architektur und 2004 den Praemium Imperiale. Oscar Niemeyer, oft als Vater der Moderne in der Architektur bezeichnet, beeinflusste generationen nachfolgender Architekten. Zaha Hadid nannte den Stil des Brasilianers, als den Wichtigsten der ihre Arbeit je beeinflusst habe.
Oscar Niemeyer wurde 104 Jahre alt
„Die Architektur besteht aus Traum, Phantasie, Kurven und leeren Räumen.“
– aus: Oscar Niemeyer - Paroles d’Architecte, Mailand 1996