Santiago Sierra ist spätestens seit der Biennale Venedig 2003 dem Kunstinteressierten ein Begriff.
Ausstellung
Damals hatte er den spanischen Ausstellungspavillon zumauern und bewachen lassen. Zutritt bekamen nur Besucher, die einen spanischen Pass vorzeigen konnten.
Jetzt zeigt die Kestnergesellschaft in Hannover ein neues Projekt des in Mexiko-City lebenden Künstlers. 120 Tonnen Schlamm zeigen ein Kapitel aus Hannovers Geschichte. Die Aktualität des Themas ist brisant.
Für die Installation "Haus im Schlamm" wurden die Räume im Erdgeschoss der Kestnergesellschaft mit rund 120 Tonnen Maschsee-Sediment gefüllt. Hintergrund ist die Entstehungsgeschichte des Maschsees, dessen Realisierung in den 30er Jahren der Beschäftigung Arbeitsloser diente. Etwa 1650 erwerbslose Hannoveraner waren damals an der Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im Rahmen der Notstandsarbeiten beteiligt.
Bewusst wurde auf den Einsatz von Maschinen verzichtet, um auf diese Weise mehr Erwerbslose zu beschäftigen. Genau an diesem Punkt greift der Ansatz von Santiago Sierra's Frage nach der »Bewertung« von Arbeit und ihrer Bedeutung als Machtinstrument.
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Santiago Sierra - Haus im Schlamm
11.Februar bis 10.April 2005
Kestnergesellschaft Hannover
Goseriede 11, 30159 Hannover
Öffnungszeiten
täglich 10 - 19 Uhr
Donnerstags 10 - 21 Uhr
Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag 10-19 Uhr
montags geschlossen
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