Ausstellung Galerie Frankfurter Westend Galerie
Vier Jahre nach der ersten Einzelausstellung präsentiert die Frankfurter Westend Galerie ab dem 2. November die neuesten Arbeiten von Manuela Toselli. Ihre Werke bewegen sich zwischen Konzeptkunst und Malerei: Konzeptkunst, weil sie dreidimensionale Objekte aus Seide schafft, denen immer ein Konzept, eine ausformulierte Idee zugrunde liegt, Malerei, weil sie diese Arbeiten mit den eigenen Händen anfertigt, gewissermaßen mit Seidenfäden oder Organzastoff „malt“, Farbverläufe und -kontraste, Überlagerungen und Strukturen schafft.
Manuela Toselli hat in der Seide mit all ihren praktischen und symbolischen Implikationen schon vor vielen Jahren ein ideales Ausdrucksmittel gefunden. Seide ist kostbar und begehrt und ermöglicht das Spiel mit Licht und intensiven Farben. Während die Oberfläche eines Gemäldes kalt ist, fühlt sich Seide warm an. Im unbehandelten Zustand hat diese Faser tierischen Ursprungs darüber hinaus einen natürlichen Geruch, der dem Keratin in unseren Haaren und Nägeln ähnlich ist. Auch wegen dieser physischen Analogien zwischen Mensch und Material betrachtet Toselli die Seide als besonders geeignetes Medium, um künstlerische Konzepte zu transportieren.
Der Titel der aktuellen Ausstellung ergab sich aus den Überlegungen der Künstlerin über die Rolle der Freundlichkeit in einer immer komplexer und kälter werdenden, schnelllebigen und leistungsorientierten Gesellschaft, in der die Entfremdung noch durch Internet und soziale Medien verstärkt wird. Freundlich sein ist ein Gegenkonzept: Eine Haltung des Zuhörens, des Verstehens, der Empathie und des Vertrauens, die beruhigt, Widerstände fallen lässt und von negativen Emotionen befreit. Dies schafft einen Kontext, in dem Ideen frei fließen, Konflikte konstruktiv gelöst werden und sich jede Person wertgeschätzt und respektiert fühlt. Das Projekt FREUNDLICH SEIN nimmt durch das sanfte Ein- und Umwickeln eines Bildträgers mit Seide oder Organza Gestalt an und symbolisiert die Verbundenheit aller durch den Faden der Existenz.
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