Ausstellung Museum PalaisPopulaire
Datum: 05.07.2008 - 05.10.2008
Künstler: David Altmejd, Sara Gilbert, Rashawn Griffin, Sharon Hayes, Karen Kilimnik, Leigh Ledare, Bruce Nauman, Adam Pendleton, Raymond Pettibon, Adrian Piper, Richard Prince, Rachel Rabhan, Yvonne Rainer, Aki Sasamoto, Matt Saunders, Collier Schorr, Shinique Smith, Elaine Stocki, Ryan Trecartin, Francesca Woodman
Veranstalter & Ort:
Museum PalaisPopulaire
10117 Berlin
Unter den Linden 5
Künstler wissen am besten, welche Werke junger, aufstrebender Talente höchste Aufmerksamkeit verdienen. Ihr Geschmack hat sich unabhängig vom Kunstmarkt entwickelt und sie fühlen sich von anderen ästhetischen Ansätzen und Positionen angezogen. Mit Freeway Balconies folgt das Deutsche Guggenheim dem Beispiel der Ausstellung The VANITY of Allegory, die der Künstler Douglas Gordon 2005 gemeinsam mit Nancy Spector zusammengestellt hat.
Die renommierte amerikanische Künstlerin Collier Schorr, die sich in ihrer Multimedia-Praxis mit den Strategien Identitätsaneignung und Performance auseinandersetzt, hat eine Gruppenausstellung organisiert, die zugleich als Selbstporträt und als Bestandsaufnahme der aktuellsten Trends in der amerikanischen Kunst konzipiert ist. Als bildende Künstlerin, Kritikerin und Lehrerin verfolgt Schorr die Kunstszene aus einem höchst subjektiven Blickwinkel, der diesem experimentellen Projekt voll Gemeinschaftssinn die Richtung vorgibt. Der Titel der Ausstellung ist eine als Hommage gemeinte Ausleihung aus dem Werk des Beat-Poeten Allen Ginsberg. Freeway Balconies bezieht sich auf den Schnittpunkt von Spektakel und Voyeurismus in der amerikanischen Kultur, eine Mischung aus frenetischer Energie und stiller Beobachtung. Ihre eigenwillige Auswahl bekannter und neuer Namen, deren Werke im Dialog überraschende Entsprechungen und Widersprüche freisetzen, versieht Schorr mit visuellen und konzeptuellen Fallen und Provokationen. Frühe Aktionskunst und Hollywood-Kult, Idole von heute und Gespenster von gestern – die Anliegen der Gruppe werden mit Beispielen aus Schorrs eigenem Schaffen verwoben, das sich primär mit der Frage beschäftigt, wie Identität konstruiert wird und was geschieht, wenn dieser Prozess fehlschlägt. Anhand eines breiten Spektrums unterschiedlicher Medien (Skulptur, Fotografie, Installation und Video) durchleuchtet Freeway Balconies den performativen Impuls, der die Dynamik der neuesten Kunstformen prägt. Bisweilen schwarz und pervers, dann wieder transzendent, entwerfen die von Schorr ausgewählten Exponate ein Bild des heutigen Amerika, in dem sich Pop-Einflüsse mit bodenständigen Elementen vermengen.
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