Ausstellung Galerie aplanat galerie fuer fotografie
Arakis neue Reihe "Flowers and Jamorinsky"
(2005-2006) ist eine Fortsetzung seines
Blütenthemas und wird in
großformatigen C-Prints gezeigt. Bondage-
Aufnahmen aus den 1980-90er-Jahren und frühe
Polaroids
(Polanography) ergänzen die Ausstellung, die
zweite Zusammenarbeit mit 'Westlicht –
Schauplatz für Fotografie',
Wien.#
+Tabubrecher, Frauenseelenfänger, Genie mit
Hang zur Anarchie*/#
Nobuyoshi Araki ist unbestritten einer der
radikalsten und einflussreichsten Fotografen
unserer Zeit. In seinem
Schaffen außerordentlich produktiv und
innovativ gilt er, weit über das Gebiet der
Fotografie hinaus, als eine der
wichtigsten Figuren in der aktuellen
Kunstlandschaft. Mit seiner provokanten
Thematisierung sozialer Tabus rund
um Sexualität und Tod sorgt der Künstler auch
nach Jahren im Kunstbetrieb immer wieder für
heftige
Kontroversen.#
Araki entzieht sich einer Einordnung in die
Standard-Kategorien von Kunst, Reportage oder
Werbung. Seine
Fotografien gefesselter Frauen machten ihn
international berühmt, doch sie trugen ihm auch
den Ruf des
Pornografen ein. "Ich umschnüre den Körper der
Frauen, weil ich weiß, dass ich ihre Seele nicht
zu fesseln
vermag. Binden läßt sich nur ihre Physis. Die
Frauen zu umschnüren läuft in einem gewissen
Sinne darauf
hinaus, sie zu umarmen, zu liebkosen", sagt
Araki selbst zu seinen Motiven. Und: Eine
Bondage - Serie sei wie
jede seiner Porträtaufnahmen Ergebnis einer
"Ménage à Trois", in der allen Beteiligten –
Fotograf, Kamera und
Modell – eine gleichwertige Rolle zukommt.
Ohnehin sieht sich Araki selbst weniger als
Erotomane, denn als
obsessiver Dokumentarist seines eigenen
Lebens. "Ich bin die Kamera", sagt er, und "Ich
wäre nichts ohne die
Fotografie. Fotografie ist Leben"#
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