Ausstellung Galerie Galerie Karsten Greve
Die Galerie Karsten Greve freut sich, vom 25. Juli bis zum 13. September mit einer Ausstellung jüngst entstandener Malerei und Skulptur Einblick in die aktuelle Entwicklung im Werk von Norbert Prangenberg zu geben.
Den Schwerpunkt der Ausstellung bildet eine umfassende Auswahl kleinformatiger Bilder, die sich in reichhaltiger Farbigkeit präsentieren. Zart fügen sich kräftige neben gedeckteren Farben teils zu wiederkehrenden geometrischen Formen zusammen. Besonders prägnant ist der pastose Auftrag der Ölfarbe, die teilweise über den Bildrand hinausdrängt. Die Farbkruste wird von unregelmäßig freigelassenen Stellen durchbrochen und gibt einen Blick auf den Farbgrund frei. In anderen Arbeiten bringt Norbert Prangenberg die Farbe auf Kupfer- und Zinkplatten auf, die im Zusammenspiel mit dem hindurchschimmernden Metall des Bildträgers eine transparente, ganz eigene Wirkung entfaltet. Allen gemeinsam ist ein ausgeprägter Pinselduktus, der das Auge des Betrachters über das Bild führt und zur allmählichen Erfassung beiträgt. Schließlich werden in dem Prozess der visuellen Wahrnehmung die vielfältigen und unvorhersehbaren Vorgänge des Malens nachvollzogen – „Die Malerei steht im Mittelpunkt, frei von Stilzuweisungen“.
Ergänzt werden die Malereien durch eine Gruppe von seit 2003 entstehenden kleinen Keramiken in Majolikatechnik. Dabei handelt es sich um frei modellierte Figuren, in denen sich spielerisch organische, konkave wie konvexe Formen, Vertiefungen sowie Flächen vereinen. Die Oberfläche des rauen Tons ist durch Fingerabdrücke, Ritzungen, Löcher und Kerbungen gegliedert. Stellenweise wird die zinnhaltige Opakglasur der gebrannten Keramik von der farbigen Aufglasurmalerei der Majolika überzogen, wodurch sich ein assoziatives Spiel ergibt. Das Vokabular ist auf geometrische Figuren, wie Kreise, Rauten, Ovale, an Mandorla oder Gloriole erinnernde runde Kompositionen begrenzt, so dass die Zeichnung wie ein Zitat aus den Bildern wirkt. In den Majoliken wird die Beziehung zwischen Farbe und Körper immanent und im intensiven Dialog mit den vorhandenen Mitteln und Materialien verbinden sich die lange Zeit gleichberechtigt nebeneinander stehenden Gattungen Zeichnung, Malerei und Skulptur, womit die Majoliken nicht zuletzt als kühne Erweiterung bildhauerischer Möglichkeiten gelten.
Norbert Prangenberg wurde 1949 in Rommerskirchen-Nettesheim geboren. Noch während seiner Ausbildung zum Gold- und Silberschmied entstehen 1965 erste Holzschnitte und Zeichungen sowie ab 1979 Skulpturen. Seit den 80er Jahren erlangte er infolge zahlreicher Einzelausstellungen seiner Gemälde, Skulpturen, Linolschnitte und Zeichnungen in Museen und Kunstvereinen, u.a. in Bonn, Bochum, Bremen, Essen, Stuttgart, Münster, Krefeld und Karlsruhe sowie jüngst im Kunstverein Lippstadt und im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg einen hohen Bekanntheitsgrad. Seine Arbeiten befinden sich in zahlreichen bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen. Seit 1993 hat Norbert Prangenberg einen Lehrstuhl für Keramik und Glas an der Kunstakademie München. Er lebt und arbeitet in München und Niederarnbach.
Für weitere Informationen und Bildmaterial kontaktieren Sie bitte Celia Fanselow unter:
galerie.greve@t-online.de
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