Ausstellung Institution Kunst - und Ausstellungshalle Bonn
Europa zur Zeit der Völkerwanderung#
„Der römische Erdkreis stürzt.“ So lauteten 396 die entsetzten Worte des Kirchenvaters Hieronymus: Tatsächlich gehört die Zeit der Völkerwanderung vom 4. bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. zu den dramatischsten Ereignissen der europäischen Geschichte. Tief greifende politische, soziale und kulturelle Umwälzungen erschütterten die spätantike Welt und lösten gewaltige Migrationsbewegungen barbarischer Völker aus. Der weite geographische Raum zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer wurde zum Ausgangspunkt einer beispiellosen Neuverteilung der einzelnen Völker (Goten, Gepiden, Alamannen, Hunnen u.a.) über ganz Europa. Die in mehreren Wellen verlaufende Völkerwanderung besiegelte den Zusammenbruch des Weströmischen Imperiums. Auf seinem Boden entstanden ab dem 5. Jahrhundert germanisch-romanische Reiche, die die Kultur Europas im Mittelalter entscheidend prägten.
Was setzte die gewaltigen Migrationsströme in Bewegung? Wer waren die Hauptakteure des Geschehens und welche Ziele verfolgten sie? Welche Konsequenzen ergaben sich daraus für das Römische Imperium und die angrenzenden Territorien? Die Ausstellung schickt die Besucher auf eine spannende Zeitreise in das Europa des 4. bis 6. Jahrhunderts n. Chr. und bietet eine systematische Darstellung dieser komplexen Ereignisse. Eine umfangreiche Auswahl von rund 1000 Exponaten – prachtvolle Waffen und Pferdegeschirre, edler Schmuck, Statussymbole und Gebrauchsgegenstände, kultische Objekte und kostbare Grabbeigaben – lässt die ferne Zeit der Völkerwanderung wieder aufleben. Mittels einer animierten Europakarte werden die Wanderbewegungen und Kriegszüge der einzelnen Völker in dem Zeitraum vom 2. bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. visualisiert.
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn in Zusammenarbeit mit dem Palazzo Grassi, Venedig und der École française de Rome.
Parallel zu der Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle zeigt das Rheinische LandesMuseum Bonn vom 22. August bis 11. Januar 2009 „Die Langobarden und das Ende der Völkerwanderung”.
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