Ausstellung Institution Haus am Waldsee - Internationale Kunst in Berlin
Vor dem Hintergrund der internationalen Herbstkunstmessen thematisiert der Berliner Künstler Via Lewandowsky die immer stärker werdende gesellschaftliche Funktion von Kunst. Mit seiner Soundinstallation „Applaus“ ruft der 1963 in Dresden geborene Künstler die Illusion eines großen Publikums hervor, das einer unsichtbaren Ausstellung applaudiert. Kritik erschöpft sich in Huldigung und Belobigung. Kunst ist zum Anlass für gesellschaftliche Ereignisse geschrumpft und genügt als Vereinbarung. #
Als Claqueure wählte Lewandowsky Personen aus dem unmittelbaren Umfeld der Kunst: Sammler, Kuratoren, Kritiker, Museumsdirektoren und Kulturpolitiker. #
Die Installation besteht aus 96 Konzertlautsprechern. Sie bespielen alle 11 Räume auf zwei Etagen des Hauses am Waldsee. Von einer zentralen computergesteuerten Anlage aus werden die Aufnahmen von jeweils einer applaudierenden Person geloopt, verdoppelt und in unterschiedlichen Längen an- und abschwellend als Symphonie wiedergegeben. Das „Beifallorchester“ verdichtet Lewandowsky von Zeit zu Zeit, indem er jedem Lautsprecher eine oder mehrere Personen zuweist. Dazwischen bespielt er aber auch immer wieder nur einzelne Lautsprecher, die so dialogische Sequenzen, Stille oder kleine oder größere Gruppen bilden. Als Höhepunkt füllt der tobende Beifall aller „Anwesenden“ das gesamte Haus.
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Lewandowsky ignoriert in den mit Veranstaltungstechnik ausgestatteten Räumen bewusst die museale Konvention des Gegenüber von Betrachter und Kunstwerk. Der Betrachter befindet sich inmitten einer technischen Installation. Alle Lautsprecher, Kabel und die Steuertechnik bleiben sichtbar.
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Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Katja Blomberg./
Es erscheint ein Katalog.
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Öffnungszeiten täglich, 11 bis 18 Uhr/
Eintritt 5 Euro, erm. 3 Euro
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