Twilight Zone - Art hits Design Ausstellung Wien

Ausstellung Institution Kunstraum Niederoesterreich

Datum: 09.05.2009 - 27.06.2009

Künstler: Gilbert Bretterbauer, Matali Crasset, Hermann Czech, EOOS, ____fabrics interseason, Werner Feiersinger, Heinz Frank, Konstantin Grcic, Donald Judd, Luisa Kasalicky, Hans Kupelwieser, Lazar Lyutakov, Miriam Laussegger, Manuela Mark, Claudia Märzendorfer, Bjarne Melgaard, Philipp Messner, David Moises, Flora Neuwirth, Oswald Oberhuber, Dennis Oppenheim, Walter Pichler, POLKA, PRINZGAU/podgorschek, Joe Scanlan, Zbyněk Sekal, Barbara Visser, Lawrence Weiner, Heimo Zobernig

Veranstalter & Ort:
Institution Kunstraum Niederoesterreich
1010 Wien
Herrengasse 13

Kuratiert von Edek Bartz und Krüger & Pardeller


Mit der Grauzone zwischen Kunst und Design beschäftigt sich die Ausstellung TWILIGHT ZONE im Kunstraum Niederoesterreich. Fasziniert von dem Phänomen, dass Kunst zeitweilig zum Gebrauchsgegenstand erklärt wird, orten die Kuratoren eine Art Gegenbewegung zu Duchamps Readymade, zur Erklärung des Gebrauchs-gegenstandes zu Kunst.
Aktuelle und historische Positionen von Kunstschaffenden und DesignerInnen thematisieren das Spannungs-verhältnis zwischen autonomer Skulptur und Funktionalität, das seit der Minimal Art einer laufenden Transformation unterworfen ist. Mittels der Ausstellungsarchitektur werden im Kunstraum Niederoesterreich einzelne Aspekte dieses Diskurses erfahrbar gemacht.

Musealisierung von Gebrauchsgegenständen
In einem raumteilenden Regal, das an Präsentationen in Design-Museen erinnert, werden Werke von KünstlerInnen wie Joe Scanlan oder Flora Neuwirth prominent und unberührbar präsentiert, obwohl sie zum Gebrauch einladen. Als funktionstüchtige Möbel entworfen, werden Arbeiten von Donald Judd oder Lawrence Weiner hingegen zunehmend jeglicher Verwendung entzogen, eine Auratisierung, die auch Barbara Visser in ihrer Fotoarbeit thematisiert.

Alltagstauglichkeit von Kunst
Ein Teil des Ausstellungsraums dient als Lounge- oder Sitzbereich, in dem Kunstgegenstände benutzbar werden; hier kann man sich auf einem Teppich von Gilbert Bretterbauer niederlassen oder es sich auf Stühlen von PRINZGAU/podgorschek bequem machen. Zum Lesen lädt ein von Walter Pichler gestalteter Tisch ein, Licht spenden die aus Plastiktellern aus dem Billigshop zusammengesetzten Lampen des jungen Bulgaren Lazar Lyutakov, der auch auf die ökonomische Bandbreite zwischen massentauglichem Design und Luxusobjekt anspielt.

Der Wunsch nach Zuordnung
Skulpturale Objekte, wie die an Sitzmöbel erinnernden Arbeiten der Designerin Matali Crasset entstammen dem Formvokabular des Alltäglichen, ohne dabei ihren Gebrauchswert einzulösen. Installationen wie jene der Modemacher ____fabrics interseason, eine textile Wandverkleidung, die an verflieste Küchenecken erinnert, oder die Installation von Luisa Kaslicky aus einem Mix von vorgefertigten Baumaterialien und Dekorartikeln spielen mit den Sehkonventionen der BetrachterInnen und fordern dazu auf, gängige Kategorisierungen – basierend auf Vorstellungen von Benutzbarkeit und Funktion von Objekten – in Frage zu stellen.

Credits Bild:
Gilbert Bretterbauer
Installationsansicht, 2008
Foto: Thomas Wrede


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