HEIMSPIEL 09 Ausstellung Berlin

Ausstellung Galerie BERLINARTPROJECTS

Datum: 25.09.2009 - 05.11.2008

Künstler: Christian Awe, Hal Buckner, Tom Fleischhauer, Ewerdt Hilgemann, Jörg Lohse, Megan Olson, Yasam Sasmazer, Sebastian Schrader

Veranstalter & Ort:
Galerie BERLINARTPROJECTS
10785 Berlin
Potsdamer Str.61

+HEIMSPIEL 09* – anlässlich der Berliner Kunstmessen präsentiert Berlin Art Projects Künstler der Galerie mit neuen Werken aus den Bereichen Malerei und Skulptur. Zu sehen sind Leinwandarbeiten von Christian Awe, Tom Fleischhauer, Jörg Lohse, Megan Olson, Sebastian Schrader und Meike Zopf sowie Skulpturen von Hal Buckner, Ewerdt Hilgemann und Yasam Sasmazer im Project Space I Auguststraße 50 B./
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+CHRISTIAN AWE* verlegte im Sommer sein Atelier für mehrere Wochen an die Côte d'Azur und begab sich auf die Spuren von Picasso, Matisse, Hartung und Miró. Ergebnis dieses Aufenthalts ist die monumentale Arbeit „Cap d’Antibes“ (220 x 400 cm), eine energetisch geladene, atmosphärische Farblandschaft, die die besondere Magie dieses Ortes einfängt und bewahrt: Ein flammend roter Abendhimmel, durchzogen von meeresblauen und naturgrünen Farbstreifen, entstanden durch Schichten von Acryl und Sprühlack, durch Abkratzen, Auswaschen und Aussparen. In all diesen Ebenen und differenzierten Oberflächenstrukturen kann wie in einem Tagebuch gelesen werden und es kommt verborgen Geglaubtes zurück ans Tageslicht./
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+TOM FLEISCHHAUER* beschäftigt sich in seiner neuer Serie „Piazza“ mit dem Motiv des Mailänder Domvorplatzes. Die in Grau- und Brauntönen gehaltenen Leinwandarbeiten zeigen Ansichten des Platzes, aufgenommen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Fleischhauer erhebt sich über den Platz und beobachtet das Geschehen von einem erhöhten Standpunkt und aus unterschiedlichen Perspektiven. Er wählt stark vergrößerte Ausschnitte, durch die er den Platz verfremdet und zu einem nicht näher zu bestimmenden Ort werden lässt. Einzelne Anhaltspunkte wie ein U-Bahn-Zugang und der Schatten einer Straßenlaterne sind nur vermeintliche Orientierungshilfen, kleinere Gruppen von Menschen überqueren den Platz, anonym und wie verloren, und lassen seine gewaltigen Dimensionen erahnen./
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+JÖRG LOHSE* „sammelt“ für seine Arbeiten Motive unterschiedlichster Art: Bild und Schrift, Ausschnitte aus Hochglanzmagazinen, Comicstreifen, Modelabel, Musiktitel und Satzfragmente löst er aus ihrem Zusammenhang und setzt sie zu einem neuen Ganzen zusammen. Er teilt die Leinwand in horizontale Ebenen und fügt Schrift und Bild zum Abbild einer nur scheinbaren Wirklichkeit. Immer weiter treibt er die malerische Auflösung der Motive fort, die Bedeutung der Gegenstände verschwimmt und immer größere Teile des Bildes nähern sich der Abstraktion. Lohses Werke reflektieren eine künstlich geschaffene Ästhetik, er demontiert diese Scheinwelt, indem der seine Figuren „zerschneidet“ und seine Arbeiten an die Grenze zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen Realität und Illusion schweben lässt./
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+MEGAN OLSON’S* abstrakte Sprühbilder sind transparente, anmutige Gebilde, die vielfältige Assoziationen wecken. Ineinander verflochtene Linien und Zeichen durchziehen die Bilder und überlagern sich in hauchdünnen Schichten. In ihrer fragilen Zartheit wirken sie wie organische Zellstrukturen, die den Blick in die Tiefe ziehen und das Innerste durchscheinen lassen. Ornamental in ihrer ausgewogenen und regelmäßigen Anordnung, lesen sie sich zum einen wie kunstvoll geschwungene Zeichen einer Kalligraphie, zum anderen wie expressiv-spontane Graffiti Writings. Megan Olson spielt mit diesen unterschiedlichen graphischen Elementen und verbindet sie mit den Anfängen ihrer Auseinandersetzung mit der Kunst, mit dem Abstrakten Expressionismus und photorealistischen botanischen Studien, zu einer neuen, eigenen Bildsprache./
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Im Mittelpunkt der Arbeiten von +SEBASTIAN SCHRADER* steht immer wieder der isolierte, in Kontemplation versunkene Mensch. Beinahe lebensgroße Figuren sitzen im Vordergrund seiner Bilder in einem meist unbestimmten Raum, in unterschiedlichen Posen und Situationen, in spannungsvollen Momenten des Innehaltens und neu Überdenkens. Sowohl der Hintergrund der Szene als auch der Gegenstand der Überlegung bleiben offen. Subtil wecken einzelne Attribute Assoziationen, lassen jedoch bewusst viel Raum für unterschiedliche Wahrheiten und Deutungsmöglichkeiten. Schrader verknüpft und konfrontiert seine philosophisch-psychologische Fragestellung mit bekannten Mythen und Geschichten. Unter Berufung auf kunstgeschichtliche Motive und Themen und mit einem Gestus von malerischer Perfektion reflektiert er über die gegenwärtige Rolle des Künstlers und der Malerei ebenso wie über aktuelle Problematiken./
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Die rätselhaft schönen Arbeiten von +MEIKE ZOPF* bestechen durch das Ineinanderfließen von Gegensätzen wie Abstraktem und Figürlichem, zeichnerisch Leichtem und malerisch Konzentriertem, Zartem und Schroffem. Aus Sehnsucht und Alltäglichem, aus Surrealem und Realem entstehen komplexe Welten, in denen Vertrautes und Fremdes eins werden. Zopf schafft in ihren Werken ein eigenes Universum. Sie sammelt unterschiedlichste Motive und Symbole, löst sie aus ihrem Zusammenhang und stellt sie neben- und gegeneinander, setzt sie, wie ein Mosaik, neu zusammen. Frauen, Männer und immer wieder Kinder, Blumenornamente und kristalline Gebilde, Motive der christlichen Ikonographie und der antiken Mythologie, bevölkern ihre Bildwelten. Aus diesen Symbolen entsteht eine sehr persönliche Mythologie, eine weibliche und gefühlvolle Bildsprache von ungeheurer Dichte und Vielschichtigkeit./
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Die Faszination für Licht und Schatten und die Kraft einer einzelnen Linie sowie die Figur, insbesondere die weibliche Form, bestimmen das künstlerische Schaffen von +HAL BUCKNER*. Inspiriert von kunstgeschichtlichen Motiven, den Massenmedien und der Popkultur, verbinden sich in seinen Arbeiten Zeichnung und Skulptur zu dynamischen und klaren Formen. Aus einzelnen, leichten Aluminiumplatten bildet und zeichnet er Silhouetten und Formen, einfache Konturen, die in ihrer Skizzenhaftigkeit teilweise abstrakt wirken und dennoch klar und fest das Dargestellte umreißen. Seine Linien sind kraftvoll und sinnlich, ihre Oberflächen glänzend poliert, matt oder tiefschwarz, so dass Details betont, Kontraste verstärkt und Linien hervorgehoben werden. Durch das Spiel von Licht und Schatten erweckt Buckner seine Figuren zum Leben und gibt ihnen eine neue räumliche Dimension./
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Fasziniert von den Möglichkeiten des „Schmiedens mit Luft“ stehen die sogenannten „Implosionen“ im Mittelpunkt des Schaffens von +EWERDT HILGEMANN*. Klaren geometrischen Edelstahlhohlkörpern, wie dem Kubus oder der Pyramide, die er selbst anfertigt, entzieht der Künstler mittels einer Pumpe die Luft. Starke, elementare Naturkräfte verformen und verändern die Skulptur: Die glatten, spiegelnden Metalloberflächen legen sich in Falten und Knicke, dabei bleibt die glänzende Oberfläche vollkommen unberührt, kein Zeichen eines äußeren Einflusses wird sichtbar. Die Faktoren, die den kraftvollen, schöpferischen Akt bestimmen sind Konstruktion, Destruktion – und der Zufall – relativ geworden durch jahrzehntelange Erfahrung -, der als letzter Schritt im Entstehungsprozess großen Einfluss auf die individuelle Gestalt der Skulpturen nimmt./
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+YASAM SASMAZER’S* Holzskulpturen sind lebensgroße, realitätsnahe Abbilder von Kindern: ein geistesabwesender Junge mit einem Vogel, ein trotzig-herausfordernd grinsendes Mädchen mit einem Lolli, ein in Gedanken versunkenes Mädchen vor dem riesigen Schatten eines Wolfes. Vertraute Gesten und Szenen aus der Kinder- und Märchenwelt – doch fehlt Sasmazer’s Figuren das Kindliche und Reine, sie scheinen sich vielmehr zwischen Traum und Albtraum zu bewegen. Verschlossen in ihrer eigenen Welt, haben sie noch kein selbstreflexives Bewusstsein für Gut und Böse. Sasmazer thematisiert diesen „dunklen Aspekt“ des Unbewussten: Ihre Kinder sind keine „kleinen Engel“, sie sind unsicher und misstrauisch und ebenso wie in jedem Menschen schlummert auch in ihnen ein gewisses aggressives Potential.

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