Ausstellung Galerie Whiteconcepts
Datum: 30.03.2012 - 19.05.2012
Künstler: Barton Lidicé Beneš, Joseph Beuys, Marie Cochon, Bewegung NURR, Nikolaus und Barbara Eberstaller, Thomas Eller, Ruth Erdt, Maria Fisahn, Esther Shalev Gerz, Thorsten Goldberg, Jan Henderikse, Elmar Hess,
Bruno Jamaica, Christin Lahr, Marcel Mieth, Michael Najjar, PSJM, Philipp Ruch, Tom Schmelzer, Stephanie Senge,
Gil Shachar, Justine Smith, Société Réaliste, Daniel Spoerri, Klaus Staeck, Michael Timpson, Timm Ulrichs, Eva Vuillemin, Petrus Wandrey, George O. Dewitte
Veranstalter & Ort:
Galerie Whiteconcepts
10119 Berlin
Auguststrasse 35
Wie managt man eine Krise nach der anderen? Trotz nachhaltiger Finanzkrise und deren Auswirkung auf Privatwirtschaft und ganze Staatshaushalte und -systeme produziert die globalisierte Finanzindustrie in unkontrollierbarem Ausmaß Geld, kreiert sie waghalsige Transaktionen und verspielt dabei keine virtuellen Ergebnisse, sondern verursacht weltweit realen „Werteverfall“.
Das Projekt DER GOLDENE KÄFIG / THE GOLDEN CAGE stellt Positionen der Kunst den Perspektiven der Philosophie, der Finanzwelt sowie der Kultur- und Medienwissenschaft gegenüber und hinterfragt deren Reflektion auf politische Entscheidungen, gesellschaftliche Visionen und Utopien.
Im Fokus der Ausstellung stehen Darstellungen des Geldes – von Wunschkraft über Tauschmittel bis hin zur virtuellen Zahl am Monitor und die daraus entstehenden Fragen nach Lebensmodellen und angemessenen Wertesystemen im 21. Jahrhundert. Die Rolle der Kunst und der Kreativität in diesem Kontext wird anhand von Arbeiten international renommierter KünstlerInnen gezeigt. Einerseits veranschaulichen sie unsere Jahrtausende währende Beziehung zum Geld, andererseits spiegeln sie die Fragen unserer Zeit.
Jahrtausende war Geld geprägtes Gold und Silber und schien von einen magischem Zauber, doch in der Gegenwart gewinnt vor allem seine virtuelle Form an Bedeutung und lässt sich Kredit aus kaum mehr einem Lebensbereich wegdenken. Mit „Geld“ wird vor allem Handel in Form von „Kauf und Verkauf“ assoziiert, doch vermittelt sich der wertneutrale Begriff Geld durch die Dimensionen ‚viel‘ oder ‚kein‘ inhaltlich in ‚Reichtum‘ oder ‚Armut‘ und entfacht damit Reaktionen wie ‚Neid‘, ‚Mitleid‘ oder ‚Hass‘. Will man folglich das Verhältnis der Menschen zu ihrem Geld beschreiben, öffnet sich ein Universum von moralischen Qualitäten, das nicht nur die Beziehung des Einzelnen darstellt, sondern einem Zeitgeist entspricht.
Für das frühe 21. Jahrhundert stellt sich der globalisierte verselbstständigte Geldhandel als repressiv dar und als Urheber der meisten Missstände. Die in den Medien täglich zur Schau gestellte Ohnmacht staatlicher Kontrollinstanzen, vormals Garanten wirtschaftlicher Stabilität und Seriosität, schafft dabei zusätzlich politische Verunsicherung. Die Glaubhaftigkeit von Kapitalmarkt, Banken und Kreditinstituten schwindet, die Tätigkeit ihrer Manager und die der Börsianer und Spekulanten wird als kontraproduktiv oder gar nihilistisch wahrgenommen.
Doch wie greift die Kunst die Fragen nach einem sozialen, ökologischen und ethischen Systemwandel auf?
(Text: Nicole Loeser)
Ausstellung: 31.03.2012 – 19.05.2012
Adresse: KunstBüroBerlin, Uhlandstr. 162, 10719 Berlin, Mi-Fr 12-19h / Sa 13-16h u.n.V.
Eröffnung: 30.03.2012, 19 Uhr
30.03.2012,18:30 Uhr Performanceschwein Marie Cochon wandert mit ihren Assistenten
Nikolaus und Barbara Eberstaller über den Ku‘damm und verteilt ihr nährstoffloses Futter an Bedürftige. (Weitere Infos: www.marie.cochon.com)
Ein Projekt von WHITECONCEPTS, KunstBüroBerlin und art&culture e.V. mit freundlicher Unterstützung der Sammlung Haupt (www.sammlung-haupt.de)
Kuratiert von Nicole Loeser, Ruth Martius, Katharina Buncke
Abb.
Thomas Eller, THE bounty (Euro), 2012
FujiFlex auf Dibond, Metallhalterungen, ca. 220 x 220 x 50 cm
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