Cécile Hummel. Abtauchen und Auftauchen Ausstellung Burgdorf

Ausstellung Museum Museum Franz Gertsch

Datum: 22.09.2012 - 03.03.2013

Künstler: Cécile Hummel

Veranstalter & Ort:
Museum Museum Franz Gertsch
3401 Burgdorf
Platanenstrasse 3

Cécile Hummel. Abtauchen und Auftauchen
Im Kabinett des Museum Franz Gertsch wird die Ausstellungsreihe mit zeit-genössischer Kunst fortgesetzt. Installative Kompositionen aus Zeichnungen, Offsetdrucken und Fotografien der Basler Künstlerin Cécile Hummel verset-zen den Betrachter in eine Zeit zwischen dem Gestern und Heute und regen zu einer assoziativen Auseinandersetzung mit dem Dargestellten an.

Den Kern der Ausstellung im Museum Franz Gertsch bilden Cécile Hummels in lasierenden Grautönen ausgeführte Zeichnungen mit Gouache auf Papier. Die Arbeiten gewähren einen Einblick in Cécile Hummels aktuelles Schaffen, das sich mit unser aller „kollektivem Gedächtnis“ beschäftigt.
Ihre meist kleinformatigen Blätter halten Gesehenes, Beobachtetes, Erlebtes in der Reduktion auf das Wesentliche aus der Erinnerung heraus fest. Die Darstellungen changieren zwischen Figuration und Abstraktion, klar benenn-bare Gegenstände und Figuren koexistieren neben architektonischen For-men und Kompositionen, die in ihrer Bedeutung offen bleiben. In der Anord-nung zu Gruppen entstehen vielfältige Vernetzungen, Querbezüge und Assoziationen.
Ergänzt, komplettiert und facettiert werden diese in installativen Hängungen durch vereinzelte oder gruppierte Offsetdrucke und Fotografien. Den Offset-drucken liegt ein Konvolut von Glasnegativen aus den 1930er Jahren zugrun-de, das Cécile Hummel in Süditalien ankaufte. Verschiedene Personen, Paare und Familien erscheinen in demselben Fotostudio mit denselben Requisiten wie eingefroren in der Zeit. Vertraut und doch fremd, menschlich und doch gestellt nehmen sie durch ihre Blicke mit dem Betrachter über die Grenzen der Zeit hinweg Kontakt auf. Die Künstlerin druckt in einem Offset-verfahren teilweise mehrere dieser Porträts vergrößert übereinander und verfremdet sie zusätzlich durch eigene Eingriffe. So entstehen neue Interpre-tationen, die weit über einen herkömmlichen Abzug des Negativs hinaus gehen.
Cécile Hummels Fotografien wiederum bannen einen Moment, oftmals fängt die Künstlerin hier Orte und Objekte ein, die auf Vergangenes verweisen – wie etwa ihre Ansichten einer Bibliothek in Palermo, einem Wissensspeicher, der dem Verfall anheim gegeben wird.
Beim assoziierenden, mäandrierenden Betrachten wird der Besucher in den Bann dieser Bildwelt gezogen, taucht in die gezeichneten Räumlichkeiten und fremden Vergangenheiten ein, folgt den Spuren anderer und spürt dabei seine eigene Vergangenheit und Gegenwart. Cécile Hummel verarbeitet und hinterfragt die Bildwelt, die uns umgibt und sucht nach ihrer Bedeutung für das Heute und Jetzt.
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