Ausstellung Galerie Egbert Baqué Contemporary
Die wundersame Welt des Neal Fox ist bevölkert von Ikonen der Beat Generation und der
Popkultur, von legendären Gestalten aus den Universen von Jazz und Rock, von Kunst,
Literatur und Film, meist von jenen, die mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Werk auf
irgendeine Art subversiv gewirkt haben.
Der Betrachter, der sich auf diesen absurden, manchmal karnevalesken, oft von feiner Ironie
durchzogenen Kosmos einlässt, muss mit allem rechnen: Mit Dinosauriern vor dem
"Bunker" von William S. Burroughs in der New Yorker Bowery 222, mit Allen Ginsberg
als Anhalter irgendwo in Arizona oder New Mexico, mit Charles Bukowski beim
Schäferstündchen mit Minnie Maus, mit Jean-Michel Basquiat und Billie Holiday vor der
Hintertür eines Jazz-Clubs mit John Coltrane, Charlie Parker, Miles Davis, Jack Kerouac
und Willem De Kooning oder mit Marlene Dietrich bei David Bowie und Iggy Pop in der
Berliner Hauptstrasse 155.
Beim Fabulieren mit Pinsel und Stift beschränkt sich der junge britische Künstler
keineswegs auf das Anglo- oder Afro-Amerikanische – eine Serie von acht in unserer
Ausstellung gezeigten Tuschbildern konzentriert sich auf die wilden Zwanziger im Berlin
der Weimarer Republik.
Wenn Neal Fox zeichnet, folgt er einem Bewusstseinsstrom und taucht ein in eine
Traumwelt: "Ich versuche, eine Art surrealer Archäologe zu sein, der Ikonen und
Mythologien unserer gemeinsamen popkulturellen Geschichte ausgräbt und diese Funde
auf neue Weise ordnet, um so eine neue Mythologie zu erschaffen".
Der 1981 in London geborene Neal Fox hat sich bereits als Kind mit Lust in Tintin, Robert
Crumb-Comics oder auch Monty Python-Filme vertieft, später dann ergründete er die Werke
von William Hogarth und Hieronymus Bosch, von Otto Dix und George Grosz, die ihn
allesamt prägten. Seit seinem Studium am Royal College of Art gehört Neal Fox auch zum
Künstlerkollektiv LE GUN, das die gleichnamige Kunstzeitschrift herausgibt und
Installationen, gewissermaßen dreidimensionale Zeichnungen, kreiert.
Er schuf Illustrationen für The Guardian, The Independent, The Times, Dazed and
Confused, Faber and Faber, Absolut, für Pete Dohertys Babyshambles und die Red Hot
Chili Peppers. Seit 2006 wurden seine Werke in zahlreichen Einzel- und
Gruppenausstellungen in München, London, New York, Paris, Rom und Berlin, sowie auf
Kunstmessen wie der Art Brussels, Artissima, Drawing Now, FIAC und der Art Basel
gezeigt. Der britische Filmemacher Peter Bach arbeitet zur Zeit an einer
Fernsehdokumentation zu Neal Fox.
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