Ausstellung Galerie Egbert Baqué Contemporary
Erstmals sind Werke des französischen Künstlers Philippe Huart in Deutschland zu sehen.
In seiner Einzelausstellung Ceremony / Sacrifice in der Galerie Egbert Baqué Contemporary
werden sowohl Gemälde als auch Zeichnungen gezeigt.
In seiner Malerei bedient sich Philippe Huart virtuos der farbenprächtig schillernden
Hochglanzoptik der Pop Art, die er in seiner Zeit als Designer von Plattencovers, unter anderen für Serge Gainsbourg und Jane Birkin, zu meistern lernte. Allerdings steht das Dargestellte in erheblichem Kontrast zur harmlosen, aufpolierten Welt der Werbung: Tabletten und chirurgisches Besteck, Stacheldraht, Revolver, Gasmasken und Folterhauben dominieren diese Bilder. Die fröhlich-bunte Anmutung scheint das Bedrohliche, Brutale mit einem Augenzwinkern zu versüßen.
Ganz anders verhält es sich, wenn Philippe Huart als Zeichner agiert. Seine brillanten Graphitzeichnungen scheinen in ihrem um eine Vielzahl feiner Grautöne und Schattierungen
bereicherten Schwarz-Weiss ganz auf den Menschen konzentriert und reduziert. Sie verzichten auf jegliche Kontextualisierung und könnten doch aktueller nicht sein. Der einsame Homo sapiens, quälender Brutalität ausgesetzt oder auch in spiritueller wie erotischer Hingabe versunken – in Philippe Huarts Kunst liegen Leid und Verzückung, Extreme menschlichen Miteinanders, sehr dicht zusammen. Seine Malereien wie seine
Zeichnungen provozieren den Betrachter, nicht nur die Oberfläche eines Bildes anzuschauen, sondern nach dem ersten auch einen zweiten Blick zu wagen. Dabei scheut sich Philippe Huart offenbar nicht, Grenzen zu überschreiten oder Konventionen
aufzubrechen.
Es war an der Zeit, diesen Ausnahmekünstler, der bereits in zahlreichen europäischen
Ländern, in den USA, Lateinamerika und in asiatischen Metropolen wie Hong Kong und
Seoul ausgestellt hat, endlich auch in Deutschland zu präsentieren.
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