Ausstellung Institution Schering Stiftung
Datum: 13.11.2015 - 23.01.2016
Künstler: Vito Acconci, William Anastasi, Christian Andersson, John Baldessari, Attila Csörgõ, Marta Dell’Angelo, DER Sabina, Annika Eriksson, Thomas Florschuetz, Adib Fricke, Hreinn Friðfinnsson, Dan Graham, Carla Guagliardi, Dalibor Martinis, Jorge Macchi, Bjørn Melhus, Richard Rigg, Otavio Schipper & Sergio Krakowski
Veranstalter & Ort:
Institution Schering Stiftung
10117 Berlin
Unter den Linden 32-34
SMOKING MIRROR
Laufzeit: 13. November 2015 – 23. Januar 2016, Schließzeit: 22.12.15 – 03.01.16 | Geöffnet: 30.12.15
Schering Stiftung | Unter den Linden 32–34 | 10117 Berlin
Öffnungszeiten: Mo, Mi–Sa 12–19 Uhr | Eintritt frei
MIRROR IMAGES in Art and Medicine
Laufzeit: 13. November 2015 – 3. April 2016
Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité
Charitéplatz 1 | Campus: Virchowweg 17 | 10117 Berlin
Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Mi und Sa 10–19 Uhr, Mo geschlossen
Eintritt 7,00 € / Ermäßigt 3,50 €
Die für den Projektraum der Schering Stiftung entwickelte Installation SMOKING MIRROR ist die erste deutsche Einzelausstellung des Künstlers Otavio Schipper (*1979, lebt in Rio de Janeiro, Brasilien) in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Sergio Krakowski (*1979, lebt in New York City, USA).
Otavio Schipper beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema der Propriozeption: der Körperwahrnehmung und dem Verhältnis zwischen Körper und Raum. Inspiriert vom englischen Mathematiker, Astronomen, Astrologen und Mystiker John Dee (1527–1608) und seiner Sammlung von optischen Kultobjekten erschaffen Otavio Schipper und Sergio Krakowski mit SMOKING MIRROR einen Ort, der mit außergewöhnlichen Spiegelobjekten sowie aufeinander abgestimmten Licht- und Toneffekten einen Zustand der veränder¬ten Wahrnehmung ähnlich einer hypnotischen Trance hervorrufen soll. So erforschen Schipper und Krakowski in SMOKING MIRROR den Zusammenhang zwischen geistiger Aktivität und dem kognitiven Bewusstsein des eigenen Körpers im Raum. In der Ausstellung wird u. a. ein sogenannter Black Mirror zu sehen sein, der dem aztekischen (mexikanischen) Obsidianspiegel nachempfunden ist. Dieser Spiegel spielte als Kultobjekt in der Geschichte Mexikos eine wichtige Rolle: Tezcatlipoca, oder „Rauchender Spiegel“, war der aztekische Gott der Nacht und Materie und hatte für Herrscher, Krieger und Magier eine große Bedeutung.
SMOKING MIRROR ist Teil der von Alessandra Pace kuratierten Ausstellung MIRROR IMAGES – Spiegelbilder in Kunst und Medizin, die zeitgleich am Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité zu sehen ist. Sie zeigt künstlerische Arbeiten sowie wissenschaftliche Experimente und Objekte, die sich mit der Art und Weise auseinandersetzen, wie wir unseren eigenen Körper im Raum wahrnehmen.
Der Spiegel steht für die Trennung und Verbindung von Subjekt und Objekt sowie der Welt des Physischen und des Virtuellen. Neurowissenschaftler beschreiben den Augenblick des Blicks in den Spiegel als Entkörperung – als gedanklichen Vorgang, in dem wir unsere physischen Grenzen überschreiten und unsere Physiognomie auf einen äußeren Körper projizieren. Typischerweise werden auch die Fläche eines Bildes, die Oberfläche einer Fotografie oder eine Filmleinwand visuell wie die metaphorische Grenzzone eines Spiegels oder Fensters zu einer erweiterten Dimension wahrgenommen. In der Medizin können Spiegel und optische Täuschungen zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden. Bestimmte neuronale Prozesse – die sogenannten Spiegelneuronen – sind die Grundlage dafür, dass wir jemanden imitieren können. Diese Neuronen sind aktiv, wenn wir ein Bewegungsmuster abrufen, sind aber auch aktiviert, wenn wir andere beim Ausführen derselben Aktion beobachten. Diese Fähigkeit, andere zu imitieren, wird nicht nur als besonders wertvoller und oft genutzter Mechanismus für das motorische Lernen betrachtet, sondern auch als Basis für die Entwicklung von Empathie. Wenn wir etwas spiegeln können, können wir es fühlen.
Reflexionen, Spiegelbilder, Doppelgänger und Zwillinge, Symmetrie, Umkehrungen und vereinte Gegensätze, virtuelle Realität und das Unendliche: all diese Qualitäten werden Spiegeln zugeschrieben – und von Künstlerinnen, Künstlern und Neurowissenschaftlern in den Ausstellungen thematisiert.
Ein Projekt in Kooperation mit dem Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité und der Schering Stiftung, unterstützt vom Hauptstadtkulturfonds, der Schering Stiftung, der Akademie der Künste, Berlin, iaspis und dem Italienischen Kulturinstitut Berlin.
Foto: © Otavio Schipper; Courtesy Galeria Anita Schwartz & Galeria Millan
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