Ausstellung Institution Schering Stiftung
Jens Brands Installation „Tetraktys“ ist Teil seiner Reihe von Experimenten mit „Weltmaschinen“. Apparate und Installationen wie der „G-Player“ (2004) oder die „Kleine Weltmaschine“ (2011) versteht der Künstler als eigenständige Metaphern über die Aneignung von Raum durch Klang und vice versa. Dem Wesen nach ist „Tetraktys“ eine Musikmaschine, bestehend aus vier Drohnen, die mechanisch Aspekte der Sphärenmusik adaptiert. Diese ist ideengeschichtlich ein wesentlicher Bestandteil der pythagoreischen Kosmologie und Musiktheorie, die in Europa durch die Schriften von Boethius und Kepler weitergetragen wurde und seither Kunst und Wissenschaft gleichermaßen beschäftigt.
Das mechanische Modell für „Tetraktys“ generiert Jens Brand mithilfe automatisierter Flugdrohnen – einem Instrumentarium, das aufgrund seiner großen Verbreitung im Freizeitbereich ebenso wie bei der Observation oder beim Militär weithin bekannt und berüchtigt ist. Brand setzt sie hier aber als Klangerzeuger ein. Die Drohnen fungieren als mechanisches Raumklanginstrumentarium, dessen reale Klang- und virtuelle Körperflächen ein Weltenmodell erzeugen, das gleichermaßen abstrakt wie konkret einen absurden Kontext zu erschließen sucht.
Laufzeit: 25.11.2016 bis 15.01.2017
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Montag, 13–19 Uhr
Einlass und Performances: ab 13 bis 18.30 Uhr jeweils zur halben und vollen Stunde
Veranstaltet von singuhr e.V. in der Reihe „Resonating Spaces“ in Kooperation mit der Schering Stiftung. Gefördert durch die Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten. „Tetraktys“ ist ein Satellitenprojekt der Gruppenausstellung „entre límites / zwischen grenzen“ von singuhr – projekte im Kunstraum Kreuzberg / Bethanien.
Abbildung: © Jens Brand: TETRAKTYS, Foto: Jens Brand
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