Ausstellung Museum Museum für Aktuelle Kunst - Sammlung Hurrle Durbach bei Offenburg
Vom 23. März bis 9. Juli 2017 sind im Museum für Aktuelle Kunst – Sammlung Hurrle Durbach bei Offenburg mit dem Karlsruher Künstler Karlheinz Bux und dem Oberkircher Maler Rainer Nepita in der Reihe „Profile in der Kunst am Oberrhein“ zwei Künstler vertreten, welche nicht nur ein sehr eigenwilliges künstlerisches Profil aufzuweisen haben, sondern auch im öffentlichen Raum der Region sehr präsent sind.
Karlheinz Bux, der 1952 in Ulm geboren wurde und in Karlsruhe lebt, schafft nicht nur Skulpturen, sondern auch Rauminstallationen, Zeichnungen auf Glas und fotobasierte Folienarbeiten. Bei allen Unterschieden der künstlerischen Technik sind ihnen allen aber doch die Eigenschaften eines Vexierbildes gemeinsam: Keine der Arbeiten erschließt sich auf den ersten Blick.
So wirken Bux‘ Skulpturen zwar zunächst in sich geschlossen, doch zeigt sich beim zweiten Blick, dass die Formen in Bewegung sind und die scheinbar regelmäßige Struktur mit Unregelmäßigkeiten aufgelockert wird. Aus Kerbungen und Durchbrüchen entsteht ein lebhaftes Spiel von Licht und Schatten, und auch die verschiedenen Materialien, die Verwendung finden, wie Holz, Plexiglas und Stahl, tragen zu einer lebendigen und dynamischen Komposition bei. Die fotobasierten Arbeiten der letzten Jahre wiederum sind Kombinationen verschiedener Aufnahmen von beispielsweise Landschaften oder Baustellen, die übereinander gelegt und digital bearbeitet, gespiegelt und verwischt werden. So entsteht eine vielschichtige Ansicht, die dann ausgedruckt und nochmals gezielt mit Aceton behandelt wird, so dass eine neue Bildwirklichkeit entsteht.
Rainer Nepita, der 1954 in Schweinfurt geboren wurde und in Oberkirch lebt, lässt vegetabile Formen über den Bildgrund schweben. Es scheinen Blätter und Blüten zu sein, und doch setzen sie sich nur aus Linien zusammen. Hier wird die Einfachheit der Form kombiniert mit lebendiger Farbigkeit und so eine Raumtiefe geschaffen, die eine stille Dynamik in sich birgt. Die Arbeiten speisen sich einerseits aus eingehender Naturbetrachtung, andererseits aus der Begegnung mit der Kultur Nepals und dem Buddhismus. Denn seit 24 Jahren lässt Nepita in Nepal nach seinen Entwürfen Teppiche knüpfen und hat die buddhistische Einsicht verinnerlicht, dass alle Lebensformen miteinander verbunden sind und einander bedingen.
Auf farbig oder weiß grundierte Leinwand legt Nepita zunächst eine Graphitzeichnung, der weitere Linien in Acryl- oder Ölmalerei folgen, sowie dann noch einmal verschiedene Farblasuren. So treten die Linien bald in den Vordergrund, bald weichen sie zurück, die Naturformen werden abstrahiert und transzendiert, erhalten eine Leichtigkeit und bewahren doch zugleich ihre räumliche Tiefe und Spannung.
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