Ausstellung Galerie Gallery Taik Persons
Sie sind herzlich zur Eröffnung unserer nächsten Ausstellung eingeladen:
Freitag, den 15. September 2017, 18 – 21 Uhr
Ausstellung: 16. September – 18. November 2017
Eröffnung in Anwesenheit der Künstlerin
Es gibt nur wenige Dinge im Leben, die unausweichlich sind; der emotionalen Hürde eines Verlustes muss sich aber jeder irgendwann stellen. Wie wir damit umgehen kommt auf das Wesen des Verlustes an. Der Tod eines geliebten Menschen jedoch trägt immer eine ganz eigene Signatur. Es ist eine elementare menschliche Erfahrung, die für den einen Trost bringt und für den anderen den Verlust seiner Selbst. Rebecca Solnit hat einmal geschrieben, „Keine Geschichte zu haben ist als würde man sich in der Weite dieser Welt verlieren, die sich in alle Richtungen erstreckt wie die arktische Tundra oder ein Meer aus Eis“ (aus The Faraway Nearby, 2013). Dies ist der Ausgangspunkt, für Hilla Kurkis neuste Serie Fallen Feathers (from the Phoenix series).
Es beginnt mit dem frühen Tod ihrer Schwester im Alter von nur 28 Jahren und mit Kurkis Einbeziehung dieser persönlichen Tragödie in ihre eigene Geschichte. Die Trauer wird zum Ausgangspunkt für einen Neuanfang. Kurki verwandelt die vergessenen schwarzen Kleider ihrer Schwester in eine Brücke, die eine Verbindung zu ihren Erinnerungen und ihrer Hoffnung auf Selbstheilung schlägt. Kurkis Fotografien [besonders in der Arbeit Phoenix Piece (2016)] erinnern an Yoko Onos frühe Performances in den 1960er Jahren [...] und scheinen die Dokumentation einer Performance zu sein für die es kein Publikum gibt, sondern nur sie selbst und ihren fortlaufenden inneren Dialog.
Kurki sucht nach einem eigenen Weg der Selbstheilung über das Weben als Vermächtnis ihrer Familie. Traditionell wurde die Kleidung der Verstorbenen in lange Bahnen geschnitten und verwebt. Was nicht verwendet werden konnte, wurde umgestaltet, dekonstruiert und rekonstruiert – wie eine Form von pragmatischem Exorzismus. Kurki formt ihre eigene Geschichte neu indem sie sich durch alle Kleider ihrer Schwester vorarbeitet; sie schneidet, näht und webt, um letztendlich die Kontrolle über ihr eigenes Schicksal zurückzuerlangen. Kurki selbst sagt, „Es ist etwas verloren gegangen, aber es wird auch etwas wiedergeboren. Es ist eine zärtliche Vernichtung." [...]
Hilla Kurki wurde 1985 in Anjalankoski, Finland, geboren.
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