Auktion Kunstverein Kunstraum München
Timm Ulrichs’ (*1940) vielgestaltiger und international rezipierter Ansatz bewegt sich in den Bereichen Neo-Dada, Konzeptkunst, Body-Art, Grafik und Installation/Environment. Sein umfangreiches Œuvre ließ Peter Weibel (ZKM) sagen, Ulrichs sei „einer der größten und prototypischsten Künstler des 20. Jahrhunderts“. Man darf ohne Übertreibung feststellen, dass die kunsthistorische Würdigung seines äußerst umfangreichen Werkes bereits eingesetzt hat und sich zeigt, wie viele seiner Arbeiten Einfluss auf andere Künstler hatten und haben. Seine Arbeiten sind immer auch an die Person Timm Ulrichs gebunden, nennt er sich doch selbst seit Ende der 1950 Jahre „Totalkünstler“.
Für sein Projekt „Vorsicht, Glas!“ im Kunstraum München realisiert, modifiziert und reinszeniert Timm Ulrichs u. a. zwei akustische Arbeiten, die sich diesem zerbrechlichen Werkstoff audiovisuell widmen.
Der Künstler sagt, er habe keine spezifische Affinität zum Werkstoff und Material Glas, vielmehr habe jedes Material spezifische Eigenschaften, die sein Interesse wecken. Glas wohne das Paradoxon inne, dass es uns im Alltag ständig begegnet als Fenster, Gefäß, Scheibe (zum Schutz für Kunstwerke), sich aber stofflich versucht, rar zu machen, unsichtbar sein will. Ein Stoff ohne Eigenschaften, der selbst nicht in Erscheinung treten will, gleichzeitig undurchlässig und transparent und trotz relativer Weichheit fest in der Erscheinung.
Der Kurator der Ausstellung Alexander Steig führt am 15. Oktober 2017 um 15 Uhr ein Künstlergespräch mit Timm Ulrichs
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