Ausstellung Galerie Galerie St. Gertrude
Vor 50 Jahren wurde Horst Janssen auf der 34. Biennale von Venedig der Große Preis für Grafik verliehen. Anlässlich dieses Jubiläums blickt die Galerie St. Gertrude in Hamburg auf das Jahr 1968 zurück und eröffnet am 09. November 2018 die Ausstellung „BIENNALE DI VENEZIA 1968. Gustav Seitz, Richard Oelze, Horst Janssen“. Gezeigt werden einige der damals im deutschen Pavillon ausgestellten Werke von Gustav Seitz, Richard Oelze und Horst Janssen sowie weitere Arbeiten dieser Künstler aus den 1950/60er Jahren. Neben Bronzeskulpturen und -reliefs des Bildhauers Gustav Seitz sind Ölbilder und Zeichnungen von Richard Oelze sowie die prämierten Blei- und Farbstiftzeichnungen und Radierungen des Grafikers Horst Janssen zu sehen. Mit diesen Exponaten wird ein exemplarischer Einblick in das Werk dieser drei norddeutschen Künstler geboten.
Von der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes zum „Kommissar" des deutschen Pavillons ernannt, übernahm der damalige Hamburger Kunsthallen-Direktor Alfred Hentzen die Ausrichtung des deutschen Beitrages auf der Biennale in Venedig. Hentzen präsentierte mit Seitz, Oelze und Janssen drei zeitgenössische Vertreter der figurativen Kunst, die den Menschen in den Mittelpunkt ihres Schaffens stellten und unter Verwendung von surrealistischen Stilmitteln Variationen eines zeitgemäßen Menschenbildes hervorbrachten. Von der einseitig auf „Innovation“ bedachten Presse und seitens der Kritik als „traditionell“ eingestuft, warf man Hentzen vor, eine konservative Auswahl getroffen zu haben und keine aktuellen Strömungen der deutschen Kunstszene zu präsentieren. Bei näherer Betrachtung ergeben sich allerdings durchaus Bezüge zu 1968er-Themen wie Vergangenheitsbewältigung, Gesellschaftskritik, Liebe, Sexualität und Gewalt.
Die Ausstellung verfolgt das Ziel, die umstrittene Auswahl des deutschen Beitrages nochmals zur Diskussion zu stellen und einen aktuellen Dialog zu eröffnen. Anhand von Exponaten, Original-Presse-Ausschnitten und den Biennale-Katalogen soll die damalige Zeit lebendig und das Jubiläum von Horst Janssens Biennale-Ehrung entsprechend gewürdigt werden.
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