Ausstellung Kunstverein Württembergischer Kunstverein Stuttgart
Parallel zur Documenta 12 zeigt der Württembergische Kunstverein in Stuttgart vom 17. Mai - 12. August 2007 die weltweit erste umfassende Einzelausstellung der deutschen Künstlerin Anna Oppermann (1940-1993) nach deren Tod.
Mit insgesamt sieben „Ensembles“ möchte die Ausstellung den internationalen Stellenwert der Künstlerin, die Prozess-, Konzept- und Bildkunst auf besondere und produktive Weise miteinander verband, aufzeigen: und dies sowohl für die Kunst der 1970er Jahre als auch im Hinblick auf aktuelle künstlerische Praktiken. Zwar haben in den letzten Jahren Ausstellungen in Sydney, Paris, Odense oder New York das internationale Interesse am Werk Oppermanns bewiesen. Was bislang jedoch fehlt, ist eine umfassende Revision und Neubestimmung ihres komplexen Œuvres sowie ihrer künstlerischen Methode. Genau hier setzt die Ausstellung an.
Als Kuratorin der Ausstellung konnte die Oppermann-Expertin Ute Vorkoeper (Hamburg) gewonnen werden. Die von ihr ausgewählten Arbeiten zeigen sowohl die künstlerische Entwicklung als auch die Vernetzung innerhalb Oppermanns „Ensemblekunst“ auf.
Im Verlauf der 1970er Jahre wurde Anna Oppermann – unter anderem durch ihre Präsenz auf der documenta 6 und documenta 8 – international mit Arbeiten bekannt, die sie „Ensembles“ nannte. Am Anfang eines jeden oft über Jahre gewachsenen Ensembles stand ein kleines Stillleben aus Fundstücken (z.B. einem Spiegel, einem Kitschobjekt, einem Blütenblatt oder einer Redewendung), das die Künstlerin als Allegorie für eine alltägliche, persönliche oder kulturelle Fragestellung las. Sie zeichnete und fotografierte es in wechselnden Ansichten, kommentierte und analysierte, sammelte weitere Objekte und Texte zum Thema. Diesen Prozess hielt sie zudem auf großen Fotobildleinwänden fest, die ebenfalls Bestandteile des sukzessiv in den Raum wachsenden Ensembles wurden.
Mit der Präsentation von sieben großen und zu Lebzeiten der Künstlerin immer wieder variierten Ensembles, die bisweilen aus mehreren tausend Einzelteilen bestehen, stellt sich der Kunstverein der Herausforderung, Kunstwerke „wiederaufzuführen“, die im höchsten Maße raum-, prozess- und kontextbasiert sind.
Zur Ausstellung, die von einem Symposium begleitet wird, erscheint ein umfangreicher Katalog.
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