Ausstellung Galerie Galerie Karsten Greve
Exklusiv aus der Sammlung des Museum of Modern Art in New York übernommen, präsentiert die Galerie Karsten Greve vom 20. Januar bis zum 24. März 2007 eine Auswahl der eindrucksvollsten Arbeiten aus dem über 10.000 Aufnahmen umfassenden Gesamtwerk Eugène Atgets.
Parklandschaften, Häuser- und Straßenzüge, Schaufensterauslagen sowie Architekturdetails des Paris der Jahrhundertwende zählen zu den Motiven des unverwechselbaren photographischen Oeuvres Eugène Atgets (1857-1927), mit dem er zu einem der bedeutendsten Pioniere der Photographie avancierte.
In Anknüpfung an die Tradition der großen Stadt- und Dokumentarphotographie, die sich in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts im Zuge der unter Baron Haussmann vorgenommenen Veränderungen und Neuerungen der Stadt etablierte, richtete Atget seine Kamera seit Ende der 1890er Jahre bis zu seinem Tod 1927 vor allem auf Sujets des alten Paris und seiner Umgebung, die er systematisch im Format 18 x 24 cm photographierte. In den Mittelpunkt seines Interesses rückte zunächst vor allem die Pariser Architektur des 17. und 18. Jahrhunderts mit ihren winkeligen Gassen, Innenhöfen, Fassaden und architektonischen Details (Fassaden, Portale, Schnitzwerk), der Atget zwei seiner umfangreichsten Serien mit dem Titel „Topographie du Vieux Paris“ und „L’Art dans le Vieux Paris“ widmete. In einer weiteren Folge, „Paris Pittoresque“, befasste sich Atget mit dem alltäglichen Leben auf den Straßen, bevor er begann, seine Aufmerksamkeit auch auf die Umgebung von Paris, insbesondere die Gärten von Versailles und Saint-Cloud auszuweiten und in der Serie „L’Art dans les Environs“ zu dokumentieren.
Atgets Werk zeichnet sich durch eine eindeutige Handschrift aus. In Augenhöhe, der Sicht eines Flaneurs entsprechend, aufgenommen, entfalten die zumeist menschenleeren Motive durch die Wahl des Bildausschnittes eine bühnenhafte Wirkung. Hinzu kommen atmosphärische Wirkungen durch Spiegelungen und lichtmalerische Effekte, die - einst als Fehler angekreidet - schließlich eine nachhaltige Rezeption vor allem durch Photographen des Surrealismus wie Berenice Abbott und Man Ray erfahren sollten.
Bereits zu Lebzeiten begann Atget zur Sicherung seines Lebensunterhaltes, Arbeiten sowohl als Vorlagen an Maler sowie an städtische Institutionen zu verkaufen. Zu einem steigenden Bekanntheitsgrad, vor allem in Amerika, trug in erheblichem Maße Berenice Abbott bei, die nach seinem Tode einen großen Teil des photographischen Nachlasses erwarb. Im Jahre 1968 veräußerte sie diesen an das Museum of Modern Art in New York.
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