Ausstellung Galerie Galerie Carolyn Heinz
Datum: 13.01.2023 - 10.02.2023
Künstler: Moritz Hasse, Esther Naused
Veranstalter & Ort:
Galerie Galerie Carolyn Heinz
20095 Hamburg
Klosterwall 13
Räume von unbestimmter Topographie, in deren undurchsichtigen Weiten sich der Betrachter unentrinnbar verliert – Straßenzüge oder Plätze, die sich selbst genügen und in denen die Zeit still zu stehen scheint – gemeinsam ist beiden Positionen der Ausstellung LichtSchattenRaum mit Arbeiten von Esther Naused und Moritz Hasse die Konzentration auf den Moment, auf das Innehalten an einem spannungsreichen Balancepunkt, der den Betrachter in einem Schwebezustand hält.
Moritz Hasse bereist Großstädte und fotografiert. Dann kehrt er in sein Atelier zurück und übersetzt diese eingefrorenen Momente in Ölmalerei. Es entstehen keine fotorealistischen Arbeiten, sondern transformierte Wirklichkeiten.
Zu sehen sind nicht die Prachtboulevards oder Sehenswürdigkeiten der Metropolen, sondern ihre ganz gewöhnlichen, profanen Orte. Hasse zeigt sie menschenleer oder mit wenigen entindividualisierten Personen. Ihrer städtischen Vitalität beraubt sind es Bilder voller Sinnlichkeit und dabei von einer prosaischen Ruhe, wie sie einem manchmal ganz früh morgens begegnet, bevor das Leben der Stadt beginnt.
Kein Detail beansprucht besondere Aufmerksamkeit, ebenso ist nichts als nebensächlich gekennzeichnet. Alles wirkt alltäglich, verbindlich und erzeugt dennoch zugleich eine seltsame Irritation. Hasses Bilder halten an einem Punkt inne, an dem sie einerseits den Blick des Betrachters in die Tiefe ziehen, ihn andererseits durch ihre Unnahbarkeit zurückweisen und auf Distanz halten.
Moritz Hasse, geboren 1972 in Bremen, studierte Freie Kunst an der Muthesius-Hochschule Kiel und der Hochschule der Bildenden Künste in Berlin, wo er sein Studium mit dem Meisterschüler abschloss. Studienaufenthalte in Moskau und New York. Moritz Hasse lebt und arbeitet in Chorin, Brandenburg.
Esther Nauseds kleinformatige Arbeiten auf Papier sind Konstruktion und freier prozesshafter Entwurf zugleich. Was stimmig ist, wird in einem Prozess kontrollierter Variation entdeckt.
Auf flüchtigen Momenten der Erinnerung an alltägliche Eindrücke gründend bleiben Nauseds Arbeiten dennoch ungegenständlich. Geheimnisvolle Räume tun sich dem Betrachter auf, ohne dessen eindeutiger Verortung im Drinnen oder Draußen. Sichtblockaden und Durchblicke, feste Strukturen und fließende Oberflächen, Horizonte und Spiegelungen - und immer spielt das Licht eine entscheidende Rolle. Mal sind es dynamische Formationen, mal stille, sanfte Raumbilder.
Konzentration auf das Wesentliche, Prägnanz und äußerste Reduktion der Mittel bei größtmöglicher Dichte zeichnen die Kleinodien von Esther Naused aus. Sie belassen den Betrachter in einem Zwischenraum, einem Erfahrungs- und Interpretationsraum höchster Intensität.
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