Ausstellung Kunstverein Nassauischer Kunstverein Wiesbaden
In Videos, Installationen und Performances forscht Annika Kahrs an den Rändern dessen, was wir allgemein als Musik bezeichnen, fragt nach der kulturellen und sozialen Funktion von Musik, nach ihren kommunikativen Aspekten und ihrer formalen Beschaffenheit. Sie interessiert die Frage, wann Musik beginnt, wo sie entsteht, und was an der Grenze zum bloßen Geräusch passiert. Ein Bindeglied zwischen diesen Themen sind Methoden der Interpretation und der Übersetzung - sowohl als Mittel der Kunst wie auch in der Konstruktion und Wahrnehmung des Alltags. Klang als Vehikel der Kommunikation – entweder instrumental oder vokal, zwischen Mensch und Tier, zwischen Akteuren auf einer Bühne oder mit dem Publikum befinden sich demnach hier oft im Zentrum der Arbeiten. Gewohnte Wege der Verständigung, Hörgewohnheiten und Verhaltensmuster werden unterbrochen und müssen neu gefunden werden. In den resultierenden Verschiebungen, Brüchen oder Missverständnissen werden die Wechselwirkungen zwischen Erwartung und Erfüllung, Routine und Scheitern in den veränderlichen – sozialen, kulturellen, politischen – Strukturen der Koexistenz untersucht. Musik als Sprache fungiert dabei als Ventil und Metapher zugleich.
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