Ausstellung Museum PalaisPopulaire
Datum: 06.10.2023 - 01.04.2024
Künstler: Sammy Baloji, Yto Barrada, Anawana Haloba, Lubaina Himid, Paulo Nazareth, Zohra Opoku, Jo Ractliffe, Dineo Seshee Bopape, Alberta Whittle, Wong Hoy Cheong
Veranstalter & Ort:
Museum PalaisPopulaire
10117 Berlin
Unter den Linden 5
„Will man Völker liquidieren … nimmt man ihnen zuerst das Gedächtnis. Man vernichtet ihre Bücher, ihre Bildung, ihre Geschichte. Und irgendwer schreibt ihnen andere Bücher, gibt ihnen eine andere Bildung und erfindet ihnen eine neue Geschichte. Das Volk beginnt langsam zu vergessen, was es war und was es ist. Die Welt rundum vergißt es noch schneller.“
– Milan Kundera, Das Buch vom Lachen und Vergessen, 1980
Gesellschaften brauchen Kontinuität und den Bezug zur Vergangenheit. Nur so lässt sich gesellschaftlicher Zusammenhalt bewahren. Menschen müssen wissen, woher sie kommen, um mit der Gegenwart und den Herausforderungen der Zukunft umgehen zu können.
Zu den verheerendsten Folgen des Sklavenhandels und des europäischen Kolonialismus in Afrika gehören die Entwertung und Zerstörung der vorkolonialen Geschichte und Kultur. Die afrikanischen Artefakte in den westlichen Museen stehen nicht nur für den Raub von Menschen und materiellem Erbe, der in den kolonisierten Ländern begangen wurde. Sie stehen auch für die rücksichtslose Unterwerfung, Aushöhlung und Zersetzung von Kultur. Restitution ist nur ein Schritt auf einem langen Weg, auf dem es darum geht, Erinnerungen zu rekonstruieren, kulturelle Identität nicht nur wiederherzustellen, sondern neu zu erfinden. Künstler*innen gehen dabei neue, andere Wege. Sie arbeiten sich durch Familienarchive, graben individuelle Geschichten und fast vergessene Überlieferungen aus. Oder sie imaginieren andere Machtverhältnisse und konstruieren alternative Erzählungen.
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