Reflecting Spatiality Ausstellung Berlin

Ausstellung Galerie Persons Projects

Datum: 16.03.2024 - 20.04.2024

Künstler: Ea Vasko

Veranstalter & Ort:
Galerie Persons Projects
10969 Berlin
Lindenstraße 34-35

Ea Vasko kann ohne weiteres als eine der innovativsten Künstlerinnen der Helsinki School bezeichnet werden. Da sie seit Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn abstrakt arbeitet, nahm ihr Werk in der finnischen Kunstszene der frühen 2000er Jahre eine Sonderstellung ein. Auch heute noch ist Vasko eine der wenigen Künstler*innen, die sich außerhalb der figurativen Kunst bewegen. Ihren ursprünglichen Ideen treu bleibend, hinterfragt ihr Werk die Grundprinzipien der Fotografie, vom Akt des Sehens bis zur Objektivität eines Bildes. Darüber hinaus durchleuchtet sie die verschiedenen Mechanismen der menschlichen Wahrnehmung, wie das Bewerten oder Kategorisieren. In ihren Werken widmet sich Vaskos verschiedenen Raumkonzepten, unter anderem dem städtischen Raum und dessen Fähigkeit, sich ständig anzupassen und zu verändern. Zum Sichtbarmachen dieser Wahrnehmungsprozesse nutzt Vasko vor allem Spiegelungen. Als ihre bevorzugte künstlerische Methode verwendet sie diese, um die Grenzen der Abstraktion auszutesten, wobei sie ihre ursprünglich figurativen Motive manchmal bis zur Unkenntlichkeit treibt. Die Soloausstellung wird eine ausgewählte Gruppe von Werken präsentieren, die die verschiedensten Aspekte von Architektur und Räumlichkeit dekonstruieren und unsere Beziehung zum städtischen Raum sowie unsere Erfahrung mit Raum, den wir in der Regel gar nicht wahrnehmen, weiter untersuchen.

Da Ea Vaskos Eltern als Architekten tätig waren, wurde die Künstlerin schon früh mit dem dreidimensionalen Denken vertraut gemacht. Sie war schon immer in der Lage, ihre Umgebung zu analysieren und das räumliche Sehen für ihre eigenen künstlerischen Visionen zu nutzen. Eines ihrer Kernthemen ist daher der Prozess der Wahrnehmung selbst und wie man diesen visualisieren kann. Reflections of The Ever-Changing (The Short Story of Now) ist eine der umfassendsten Beobachtungen der Künstlerin: Für diese Serie hat Vasko Spiegelungen in nächtlichen Städten aus nächster Nähe fotografiert. Durch die Spiegelungen fängt sie die ständige Veränderung und Bewegung ein, die sich im urbanen Raum vollzieht. Die Künstlerin vergleicht diese Spiegelungen mit momentanen Erfahrungen: Die Erfahrung des Jetzt ist frisch, abstrakt und steht noch abseits einer logischen Zeitlinie der Geschichte, die wir in unseren Köpfen aufzubauen pflegen. Die Abstraktion trägt die unvorhersehbare Qualität des ‚Jetzt‘ in sich und deutet gleichzeitig bereits auf die bevorstehende Veränderung hin. Sie ist noch nicht vollständig definierbar – sie ist ein Teil eines größeren Bildes. Die Reflexion kann durch eine Fotografie eingefangen werden, aber die Kamera ist zu langsam, um das sich ständig verändernde Bild festzuhalten.

Neben diesen eher zeitbasierten Arbeiten verbringt Vasko viel Zeit damit, verschiedene Aspekte der Räumlichkeit darzustellen: In Ma hat die Künstlerin sogenannte Übergangsräume wie Korridore, Flure und Höfe fotografiert. Der Titel der Serie ist ein japanischer Begriff, der in der Kunst und Architektur verwendet wird und zu "Lücke" oder "Zwischenraum" übersetzt werden kann. Die Fotografien sollen ein Bewusstsein für diese Art von Orten wecken, die normalerweise nicht wahrgenommen werden oder denen nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Vaskos Bilder machen Gebrauch von der ‚Unsichtbarkeit‘ dieser Übergangsräume und schaffen traumhafte Szenarien, die ebenso bedeutsam sein können wie Architekturfotografien. In Translucents geht Vasko noch einen Schritt weiter und stellt die traditionelle Art der Architekturdarstellung grundsätzlich in Frage. Ausgehend von Beobachtungen, die sie durch Fenster gemacht hat, reflektiert die Künstlerin über Architekturfotografie – wie Gebäude normalerweise als saubere und makellose Ergebnisse eines langen Arbeitsprozesses dargestellt werden. Ästhetisch ansprechend und oft ohne jedes Lebenszeichen, hat diese Art von Fotografie oft einen künstlichen Beigeschmack.
Translucents soll eine Umorientierung der Sehgewohnheiten bezwecken und zeigen, dass Architektur genauso altert wie die Menschen: „Die Art und Weise, wie das alltägliche Leben die Gebäude von einer Vision des Architekten zu einem von seinen Nutzern geformten Ort verändert, ist für mich ein sehr inspirierendes Thema und damit auch eines der Hauptthemen in meiner Arbeit.“

Ea Vasko wurde 1980 in Helsinki geboren, wo sie heute lebt und arbeitet. Sie erhielt 2009 ihren Master in Fotografie an der Aalto University, School of Arts, Design and Architecture (heute University of Art and Design). Seitdem wurden ihre Arbeiten in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt, darunter Ma in der Galerie Kant (Kopenhagen, 2015) und Defining Darkness in der G/P Gallery (Tokio, 2009). Vaskos Arbeiten wurden auch in Gruppenausstellungen in ganz Europa ausgestellt, darunter Fin(n)ish: Fresh Contemporary Art from Finland, Rare Gallery (New York, 2014), Helsinki Abstract, Galerie Nikolaus Ruzicska (Salzburg, 2012), und Touching Dreams - The Helsinki School, The National Museum of Photography (Kopenhagen, 2011).
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