Künstlerbücher

artist books - das Künstlerbuch als Kunstform

Künstlerbücher sind eigene Kunstwerke, die die Form des Buches nutzen. Künstler erstellen sie in kleinen Auflagen (Editionen), oft auch als Unikat. Einige Künstlerbücher wiederum stellen das konventionelle Buchformat infrage und werden selbst zu skulpturalen Objekten. Für viele Künstler sind ihre "artist books" eine eigene Form der Kunst. Es gibt also keine einheitliche Definition für das Künstlerbuch - Unterscheidung zwischen Begriffen wie: Künstlerbuch, Buchkunst, Buchwerk, Pressedrucke, Malerbücher, Konzeptbücher, Objektbücher und Collagen. Auch Fotobücher (von Fotografen oder Kleinstverlagen angefertigt) können zur Gattung der Künstlerbücher gezählt werden.

"Künstlerbücher sind Bücher oder buchartige Objekte, über deren endgültiges Erscheinungsbild ein Künstler ein hohes Maß an Kontrolle hatte. Das Buch ist als Kunstwerk an sich gedacht."
Artists Books: The Book As a Work of Art, 1963–1995, Bury, Scolar Press, 1995

Geschichte des Künstlerbuchs

In der englischsprachigen Literatur wird oft als Vorläufer des heutigen Künstlerbuchs der englische Künstler und Dichter William Blake ( 1757–1827) als früheste Referenz genannt. Bücher wie "Songs of Innocence and of Experience" wurden von Blake und seiner Frau Catherine geschrieben, illustriert, gedruckt, koloriert und gebunden. Diese und die Verschmelzung von handgeschriebenen Texten und Bildern, sind heute Merkmale der Künstlerbücher.

Das Künstlerbuch im 20. Jahrhundert

Der richtige Durchbruch von Künstlerbüchern kam mit dem Aufkommen der Avantgarde (1909 - 1937) und ihren verschieden Kunstströmmungen wie der russischer Futurismus (1910-1917), Dada und Surrealismus und dem Bauhaus. Nachdem 2. Weltkrieg waren es dann die Postmoderne, Pop Art, Fluxus, Konzeptkunst und Minimal Art in denen viele wichtige Künstlerbücher entstanden. Dazu gehören Künstlerbuchklassiker wie "Twentysix Gasoline Stations" (1963) von Ed Ruscha, "A toute épreuve" von Joan Miró, Pablo Picasso oder Dieter Roth

Archive, Sammlungen & Ausstellungen

Künstlerbücher sammeln mittlerweile weltweit unterschiedlichste Museen, Bibliotheken und Sammlungen. Im deutschsprachigen Raum sind dies z. B. das Neue Museum Weserburg Bremen, in der Universitätsbibliothek der Universität für angewandte Kunst Wien, Staatsgalerie Stuttgart, in den Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus im Kunstmuseum Cottbus, der Bayerischen Staatsbibliothek in München, in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, in der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar und im Museum für Kunst, Gewerbe Hamburg Kunstmuseum und im Pablo Picasso Münster.