Nach Christie's hat nun auch Sotheby's angekündigt die Kommissionsgebühren für Käufer zu erhöhen. Der Grund, der Gewinn des Auktionshauses sank im Vergleich zum Vorjahr. Larry Gagosian kämpft momentan an mehreren Fronten gleichzeitig. Erst kündigen wichtige Künstler der Galerie die Zusammenarbeit auf. Zusätzlich erlebt der Galeriemogul z. Zt. zahlreiche juristische Auseinandersetzungen. Aus Asien kommt ein neues Kunst-Start-up, das zeitgenössische asiatische Kunst im Internet vermitteln möchte. Die Transparenz im Kunstmarkt ist seit einigen Wochen ein viel diskutiertes Thema in der Branche. Ein neues Urteil aus New York könnte ein erster Schritt zu spürbar mehr Offenheit im Kunstmarkt sein.
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Sotheby's Gewinn sinkt
Beim börsennotierten Auktionshaus Sotheby's sank der Gewinn zum Vorjahr um 7,6 Prozent. Im Jahr 2011 betrug dieser noch 71.500.000 Dollar. Im letzten Jahr waren es dann "nur" noch 66.100.000 Dollar. Und was tut ein Unternehmen, wenn die Gewinn- und Umsatzzahlen zurückgehen? Genau, am erhöht die Preise. Bei Auktionshäusern bedeutet dies, man erhöht Käufergebühren(Aufgeld). Konkurrent Christie's hat bereits angekündigt, das sich die Kommissionsgebühren ab März erhöhen werden. Nun zieht auch Sotheby's nach und wird ebenfalls ab März, das erste Mal nach fünf Jahren das Aufgeld erhöhen.
- Christies erhöht seine Kommissionsgebühren
Ab dem 15.März 2013 müssen Käufer 25 Prozent auf die ersten $ 100.000 des Zuschlagspreises zahlen, 20 Prozent auf den Teil des Hammerpreises der über $ 100.000 bis einschließlich $ 2.000.000 liegt, und 12 Prozent auf einem Betrag über $ 2.000.000.
Streit: Ron Perelman und die Gagosian Gallery
Nicht nur das Larry Gagosian reihenweise wichtiger Künstler weglaufen, auch kam und kommt es in jüngster Vergangenheit immer mehr zu gerichtlichen Auseinandersetzungen. Beim jüngsten Fall geht es zwischen Ron Perelman und der Gagosian Gallery um eine "Popeye" Skulptur von Jeff Koons. Die nicht unüblichen Geschäftspraktiken von Gagosian drückten die Anwälte von Ron Perelmans wie folgt aus:
"beim Einkauf Arbeiten unterbewertet, beim Verkauf überbewertet und die substanzielle Differenz eingestrichen."
- Neue Vorwürfe Perelmans an Gagosian
- Großinvestor gegen Großgalerist - Krach der Giganten
- Damien Hirst und die Gagosian Gallery beenden Zusammenarbeit
Artshare - Kunstverkaufsplattform zeitgenössischer asiatischer Kunst
In den letzten Tagen haben wir vermehrt über Unternehmen wie Artspace oder Artsy berichtet, die versuchen den online Kunstmarkt mit frischen Venture-Capital zu erobern. Aus Asien, genauer aus Hongkong kommt mit Artshare.com eine weitere Plattform hinzu. Der Schwerpunkt liegt auf zeitgenössischer asiatischer Kunst. Jeden Monat sollen insgesamt 10 neue Werke präsentiert und möglichst auch verkauft werden. Das Webprojekt hat einen kuratorischen Ansatz und arbeitet eng mit Galerien und Sammlern zusammen. Angeboten werden ab dem 15.April 2013 Malerei, Zeichnungen, Skulpturen und Fotografien ab 10.000 Dollar und höher. Wir werden uns die Plattform in den kommenden Wochen einmal genauer anschauen und berichten.
- Artspace.com - Kunst Online Marktplatz erhält 8,5 Millionen Dollar Finanzierung
- Artsy will den Online Kunstmarkt erobern
neues Gerichtsurteil sorgt bei Auktionshäuser für Unruhe
Für Transparenz ist der Kunstmarkt nicht gerade bekannt. Ein neues Urteil aus New York könnte allerdings ein wenig Abhilfe schaffen und mehr Licht in Dunkel bringen. Problem war bisher, das Käufer von Kunstwerken auf Auktionen, bis auf wenige Ausnahmen immer anonym bleiben. Sogar der Einlieferer erfährt nicht, wohin die Reise seiner ehemaligen Besitztümer nach der Auktion geht. Nun könnte man sich fragen, warum auch? Interessant wird es beispielsweise, wenn ein Kunstwerk über dem Schätzpreis für viel Geld versteigert wird, der neue Besitzer aber das Werk nie abholt und bezahlt. Wie fühlt man sich wohl da als Einlieferer. So geschehen am 21. September 2008 in New York als eine emaillierte Silberschatulle mit der Signatur des russischen Silberschmieds Iwan Chlebnikow für viel Geld versteigert wurde. Den ganzen Fall und die eventuellen Auswirkungen auf den Kunstmarkt schildert aktuell die FAZ im folgenden Beitrag.
- Vor Gericht Wie viel Schriftform wird künftig nötig sein?