Der Begriff Mail Art selbst wurde vom Kunstkritiker und Kurator Jean-Marc Poinsot im Jahr 1971 geprägt. Aber erst ein Jahr später tauchte das Wort in der amerikanischen Kunstzeitschrift "Art in America" auf. Natürlich gab es Künstlerpostkarten und Briefe als visuelle Ausdrucksform schon wesentlich früher. Beliebte Stilmittel sind und waren kleine Aquarelle, Collagen oder Drucke.
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Verbreitet war die Mail Art besonders in den Bewegungen des Neo Dada, Fluxus und der Pop Art. In Ländern Lateinamerikas oder Osteuropas wurden die Werke oft als politisches und soziales Medium eingesetzt. So zeigt beispielsweise die aktuelle Ausstellung "ARTE POSTALE Bilderbriefe, Künstlerpostkarten, Mail Art" an der Akademie der Künste Berlin, eine große Auswahl an Karten und Briefen der Mail Art-Szene der DDR.
Die Berliner Ausstellung zeigt des Weiteren klassische Künstlerbriefe + Karten sowie Mail Art-Objekte in ungewöhnlichen Formaten von verschiedenen Künstlern. Rund 700 Ausstellungsstücke aus dem Archiv der Akademie der Künste, mit Werken von Joseph Beuys, Diter Rot, Daniel Spoerri, Hanne Darboven, James Lee Byars, Andy Warhol, Emil Schumacher, Jonathan Meese, George Grosz, Else Lasker-Schüler, Max Pechstein, Bernhard Heisig oder A. R. Penck sind zu sehen.
Arte Postale
Bilderbriefe, Künstlerpostkarten, Mail Art
30. August bis 8. Dezember 2013
Akademie der Künste
Pariser Platz 4
Fotonachweis: Daniel Spoerri, Marienplatz und Frauenkirche, 1972. Postkarte der Edition Staeck, Offsetdruck, 10,5 x 14,8 cm; Sammlung Staeck. © Edition Staeck, Heidelberg / VG Bild-Kunst, Bonn 2013
Joseph Beuys, Kassel, an Klaus Staeck, Heidelberg, 15.8.1977 Holzpostkarte Siebdruck, Bleistift auf Fichtenholz Sammlung Staeck © Edition Staeck, Heidelberg / VG Bild-Kunst, Bonn 2013
Foto: Eric Tschernow
CL Francke, Rotterdam/ Niederlande, an Guillermo Deisler, Plovdiv/ Bulgarien, 1.7.1986. Das Paradies der Arbeiter, Mail Art-Karte mit Collage, 10,5 x 14,7 cm; Guillermo-Deisler-Sammlung, Akademie der Künste, Berlin