Wie weit die Kunst gehen kann und darf, wird vielleicht heute schon in Kassel entschieden. Am zweiten Prozesstag rechnen viele Experten mit einem Urteil. Doch was wird der Hitlergruß-Prozess bringen. Für Jonathan Meese gehört die Symbolik der Nazis seit jeher zum Ausdrucksmittel in seiner Kunst. Ob Performance, Malerei oder Zeichnung, immer wieder nutzte der Künstler die braunen Stilmittel.
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+++ Update +++: Der Prozess ist abgeschlossen! Der Künstler Jonathan Meese wurde in Kassel freigesprochen.
Selbst sagt er, die Gesten und verwendeten Symbole sind Satire. Aus dem Zusammenhang sind sie bedeutungslos? Doch scheinbar gelingt es Meeses's Kunst dieses Ziel nicht zu erreichen. Das Nachrichtenmagazin Spiegel-Online wollte es genauer von seinen Lesern wissen und fragte heute:
"Hitlergruß-Prozess gegen Meese: Wie würden Sie entscheiden?"
Das Totalitäre und die Macht sind immer wieder zentrale Themen bei Jonathan Meese. Die deutsche Mythologie und den "deutschen Wahn" schleust er immer wieder teils auf aggressive Art und Weise in sein Werk ein. In der eigenen Kampfschrift, der "Diktatur der Kunst", fordert Meese das alle politischen Herrscher und Diktatoren zugunsten der einen wahren Macht abdanken sollten. Natürlich ist dies die Kunst.
Für das Zeigen des "Hitlergrußes" in einer Podiumsdiskussion letztes Jahr in Kassel muss sich Jonathan Meese nun vor Gericht verantworten. Der Künstler selbst sieht die damalige Aktion als Kunst an. Heute wurde nun bekannt, dass die Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe von 12.000 Euro fordert. Wäre dies dann ein eindeutiges Urteil um die Frage wie weit Kunst gehen darf?
Links zum Thema:
- Artikel auf Spiegel-Online
Foto: Jonathan Meese. Performance "Erzstaat Atlantisis", Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen. Germany, Warburg