Théodore Géricault Werk behandelt die menschlichen Abgründe, Tod und der Wille zum Leben gleichermaßen. Sein wohl berühmtestes Werk "Das Floß der Medusa" ("Le radeau de la Méduse") ist in der Frankfurter Schirn zwar nicht zu sehen, aber die Thematik könnte nach den aktuellen Vorfällen an der Mittelmeerküste vor Lampedusa nicht aktueller sein. 62 Werke Géricaults konnte Kurator Gregor Wedekind als Leihgaben für die Ausstellung in der Schirn gewinnen. Seine "Bilder auf Leben und Tod" lässt er in einen Dialog mit Werken von Francisco de Goya, Eugène Delacroix oder Adolph Menzel treten.
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Théodore Géricault La Monomane de l’envie, auch genannt La Hyène de la Salpêtrière, 1819-1820 (?), Öl auf Leinwand, 72 cm x 58 cm Musée des Beaux Arts de Lyon, Lyon
Max Hollein, Direktor der Schirn-Halle über das Werk von Théodore Géricault: "Die grundlegenden, uns heute vehement beschäftigenden Fragen, wie weit Bilder gehen dürfen, ob und welche Grenzen sie überschreiten sollen, wovon überhaupt Bilder möglich sind, werden in ihrer ganzen Eindringlichkeit erstmalig bei Théodore Géricault sichtbar."
Géricault beobachtete und arbeitete mit solch einer Akribie, Durchdringlichkeit und Direktheit, mit der er auch vor seinem eigenen Körper nicht haltmachte. Ließ er sich nicht gerade Leichenteile ins Atelier liefern, war er oft gesehener Gast in den Spitälern und Leichenschauhäusern.
Théodore Géricault, Scène du cannibalisme sur le radeau de la Méduse, 1818-1919, Schwarzer Stift, braune Tusche, weiße Gouache, 28 cm x 38 cm Musée du, Louvre, Paris bpk | RMN - Grand Palais | Michel Urtado
Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen neben der vierten Studie "Scène de cannibalisme sur le radeau de la Méduse" (1818-1819), vier der fünf berühmten Monomanen. Die Werke sind Porträts von Geisteskranken. Das fehlende Porträt wird durch die Arbeit "Militärischer Monomane" (2013) der Künstlerin Marlene Dumas ergänzt.
Die Ausstellung "Géricault: Bilder auf Leben und Tod" in der Schirn Frankfurt präsentiert insgesamt 130 Arbeiten von verschiedenen Künstlern, wovon rund die Hälfte der Werke von Théodore Géricault stammen. Zu empfehlen ist der in deutscher und englischer Sprache erschienene Ausstellungskatalog aus dem Hirmer Verlag.
Öffnungszeiten der Ausstellung:
18.Oktober 2013 – 26. Januar 2014
Tickets und Eintrittskarten:
7 €, ermäßigt 5 €, Familienticket 14 €
Etienne Esquirol, Les maladies mentales considérées sous le rapports médical, hygiénique et mediocolégal, Paris, 1838 UB Frankfurt am Main
Foto re.: Théodore Géricault, Fragments anatomiques (Ausschnitt), 1818, Öl auf Leinwand, 52 x 164 cm © Musée Fabre, Montpellier