In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Übersprühungen und Vernichtung von Banksy angefertigten Graffitis. Doch diese Erfahrung dürfte Banksy nicht alleine gemacht haben. So ziemlich jedem Street Art Künstler dürfte dies bereits Wiederfahren sein. Es hat schon etwas Ironisches, wenn bei einem solchen Vorfall von Sachbeschädigung und Vandalismus geschrieben und geschrien wird. Als Banksy sein Werk "Bomb Hugger" irgendwann im Zeitraum zwischen 2002 bis 2003 in Hamburg an die Betonwand sprühte, fielen mit Sicherheit die gleichen Begriffe.
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Der englische Street Art Künstler dürfte der populärste in seinem Genre sein. Laut Google war Banksy im Jahr 2014 der meistgesuchte Künstler in Deutschland (nach Anzahl der Suchanfragen). Seine Arbeiten erzielen auf dem Kunstmarkt Millionenpreise. Erst kürzlich hat sich sein langjähriger Galerist Steve Lazarides von über 30 Werken auf einer Auktion versteigern lassen. Und sogar auf so traditionellen Kunstmessen wie der Tefaf in Maastricht handelt man mittlerweile mit Arbeiten des Künstlers. Kein Wunder also das die Main-Steam-Medien so aufschreien.
Die oben genannten Gründe dürften dann auch der Grund gewesen sein, weshalb man in Hamburg vor ein paar Jahren bereits eine Acrylglasscheibe vor das "Bomb Hugger" Graffiti schraubte. Es sagt vieles über das Verständnis von Street Art aus. Oder wie es Lisa Ludwig in ihrem Vice-Artikel ausdrückte:
Turner Prize für den "Grafitti"-Schreiber! Das ist Kunst (im Gegensatz zu #banksy) MT @miecken: Das war's dann wohl pic.twitter.com/PUEXemM71W
— Lars Weisbrod (@larsweisbrod) 25. Februar 2015
Im Vergleich zu anderen Genres wie z.B. der Malerei, ist es die besondere Eigenheit von Street Art, das sich die Kunstform es gefallen lässt und muss auf direkte Art und Weise "abgewandelt, kopiert, übermalt oder neu interpretiert" (Lisa Ludwig, vice.com) wird. Wer Street Art im öffentlichen Raum hinter Glas und Gitter bringt, hat meiner Auffassung nach das Wesen dieser Ausdrucksweise und Kunstform nicht verstanden.