Keine einfache Zeit für den selbst ernannten "ersten" Kunstberater Deutschlands. Schon im Düsseldorfer Zivilprozess wurde Helge Achenbach zur Zahlung von 19,3 Millionen Euro Schadensersatz an die Aldi-Nord-Erben des verstorbenen Berthold Albrecht verurteilt. Heute nun wurde das Urteil im Essener Strafprozess verkündet. 6 Jahre Haft für den Düsseldorfer Kunstberater. Die Anwälte Achenbachs haben einen Antrag auf Haftverschonung gestellt, da ihr Mandant unter einer Herzkrankheit leide. Wann der Haftantritt zu vollziehen ist, wird noch verkündet
Anzeige
Kunst und Moral
Es ging viel um "Kunst und Moral" und die Machenschaften im Kunstmarkt. Was man sich vom Beltracchi-Prozess seiner Zeit erhofft hatte, wurde im Achenbach-Prozess zumindest ansatzweise aufgezeigt. Nichtnachvollziehbare Preisaufschläge, gefälschte Rechnungen, Verkauf über Galeriefilialen im Ausland (Steuerersparung) wie im Fall der Gursky-Fotografie von Sprüth/Magers. Vielsagend auch die Aussagen von Babette Albrecht, der Witwe des 2012 gestorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht. Sie sprach in Bezug auf die Kunstwerke nur von "den Dingern".
Oft hörte man in den letzten Monaten die Worte "Regulierung des Kunstmarktes". Doch wie diese Regulierungen aussehen sollen, sagt keiner. Und so werden wir auch in Zukunft von neuen Beltracchi's und Achenbach's Fällen hören. Der Aktuellste spielt sich ja zurzeit in Monaco und der Schweiz ab.
- Freeport Chef Bouvier verhaftet
- Helge Achenbach - alle Hintergründe + Artikel