Der Turner Prize, gegründet 1984, ist mittlerweile einer der renommiertesten internationalen Kunstpreise und hat sicherlich auch für das wachsendes Interesse an zeitgenössischer Kunst beigetragen. In Großbritannien wundert man sich in diesem Jahr nicht über die nominierten Künstler/innen selbst, sondern eher über deren Alter.
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Seit 1991 gab es eine Obergrenze, welche Künstler die älter als 50 Jahre alt waren, von einer Nominierung zum Turner Prize ausschlossen. 2017 nun stehen mit Hurvin Anderson (52) und Lubaina Himid (62), gleich zwei Künstler auf der Shortlist, die jene Altersgrenze bereits überschritten haben. Der Jury-Leiter Alex Farquharson (Direktor der Tate Britain), sagte dazu Folgendes:
"Die obere Altersgrenze hat ursprünglich dem Preis geholfen, sich als Auszeichnung für einen Durchbruch in einer aufkommenden Künstler-Karriere zu definieren. Aber jetzt ist diese Aufgabe so gut etabliert, ich glaube, wir können sicher erkennen, dass Künstler in jedem Alter einen Durchbruch erleben können, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Preis zum Lifetime Award verkommt."
Nominiert ist abermals auch eine deutsche Künstlerin. Die in Stuttgart geborene und in London und Berlin lebende Andrea Büttner steht mit auf der Shortlist.
Die Arbeiten der Turner Prize Nominierten sind vom 26. September 2017 bis 7. januar 2018 in der Ferens Art Gallery in Hull zu sehen.