Künstlerkolonien übten vom 19. bis ins 20. Jahrhundert weltweit eine ganz eigene Anziehungskraft auf Künstlerinnen und Künstler aus. In ganz Europa trafen sich die Kreativen jener Zeit zum kreativen Austausch, arbeiten, lieben und feiern. Altaussee, Capri, Barbizon oder Worpswede entwickelten sich in jener Zeit zu temporären kreativen Hotspots.
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Andreas Schwab beschreibt in seinem Buch "Zeit der Aussteiger - eine Reise zu den Künstlerkolonien von Barbizon bis Monte Verita", zehn dieser Orte. Begleitet wird man von 11 Personen, dessen Geschichte und Kontakte beleuchtet werden. Jede der 11 Protagonisten ist gleichzeitig das Bindeglied zur nächsten Künstlerkolonie. Andreas Schwab nennt es "ein Reigen" nach dem Vorbild des gleichnamigen Theaterstücks von Arthur Schnitzler.
Die Reise durch die europäischen Künstlerkolonien beginnt mit Jean-Francois Millet in Barbizon, macht Stopp am Altaussee mit Alma Mahler-Werfel in Taormina mit Arthur Schnitzler in Worpswede mit Carl und Gerhart Hauptmann und endet in Monte Verita mit Harald Szeemann.
Das Buch ist keine geschichtliche Abhandlung europäischer Künstlerkolonien. Es sind die kleinen Geschichten geplanter oder nicht geplanter Reisen und geplanter oder nicht geplanter Treffen, die das Buch interessant machen. Also nicht wundern, wenn sie plötzlich Maxim Gorki und Lenin beim Schach spielen auf Capri begegnen.
Wer "1913. Der Sommer des Jahrhunderts" und "Gerade war der Himmel noch blau" von Florian Illies gelesen hat, darf sich erneut auf politische & kulturgeschichtliche Anekdoten und Verquickung freuen.
Zeit der Aussteiger - eine Reise zu den Künstlerkolonien von Barbizon bis Monte Verita
333 Seiten Hardcover
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