Die renommierte Auszeichnung des Goldenen Löwen der 60. Biennale Venedig für ihr Lebenswerk geht an die beiden Künstlerinnen Anna Maria Maiolino aus Brasilien und Nil Yalter aus der Türkei verliehen. Diese besondere Ehrung wird den beiden Künstlerinnen im Rahmen einer feierlichen Zeremonie während der Eröffnung am 20. April 2024 überreicht, wenn sie ihr Debüt auf der Biennale geben.
Anzeige
Die Auswahl der Preisträger erfolgte auf Empfehlung von Adriano Pedrosa, dem Kurator der Hauptausstellung der Biennale, und wurde anschließend vom Vorstand der Organisation unter der Leitung des renommierten Filmproduzenten Roberto Cicutto bestätigt.
Die Entscheidung, diesen angesehenen Preis an Maiolino und Yalter zu verleihen, erweist sich als besonders bedeutsam angesichts des Themas der diesjährigen Ausstellung, das sich auf Künstler konzentriert, die zwischen verschiedenen Regionen, von Nord nach Süd und zwischen Europa und anderen Kontinenten, gereist und gewandert sind. In diesem Kontext wählte Pedrosa zwei bemerkenswerte Künstlerinnen aus, die nicht nur wegweisende Werke geschaffen haben, sondern auch Migrantinnen sind und somit in vielerlei Hinsicht den Geist von "Foreigners Everywhere" ("Fremde überall") verkörpern.
Anna Maria Maiolino wurde 1942 im Süden Italiens geboren und emigrierte zunächst mit ihrer Familie nach Caracas, bevor sie sich schließlich in Rio de Janeiro niederließ. Dort studierte sie an der Escola Nacional de Belas Artes
und begann ihre Karriere mit Holzschnitten, bevor sie sich der Malerei und Performance widmete. Zuletzt auch in der Neuen Nationalgalerie Berlin zu sehen. In jüngerer Zeit hat sie sich auch der Gestaltung von Werken aus Ton gewidmet. Für ihre Teilnahme an "Foreigners Everywhere" wird sie Skulpturen
und Installationen präsentieren.
Nil Yalter, eine Autodidaktin, arbeitet in den Bereichen Malerei, Video, Skulptur und Installation. Sie wurde in Kairo geboren, zog später nach Istanbul und schließlich nach Paris, wo sie heute lebt und arbeitet. Yalter wird aktualisierte Versionen von zwei ihrer bekanntesten Werke ausstellen: "Exile is a hard job" (1975-) und ihre Zeltinstallation "Topak Ev" (1975).
Mit der Auszeichnung reihen sich die beiden Künstlerinnen in die Liste früherer Gewinner*innen des Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk ein, zu denen u.a.
Katharina Fritsch und Cecilia Vicuña im Jahr 2022, Jimmie Durham im Jahr 2019, Carolee Schneemann im Jahr 2017 und El Anatsui im Jahr 2015 gehören.
Foto: Alexandru Ionescu by unsplash