Seit den 30er Jahren lagerte dort ein Gemälde ohne Papiere und Zuweisungen im Museumsdepot. Man ging wohl immer von einer Fälschung aus.
Als Kurator Felix Krämer im Zuge der Vorbereitung für die große Kirchner Ausstellung in Frankfurt die Depots des Museums sichtete, kamen ihm Zweifel auf.
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Eigentlich handelt es sich beim wieder aufgetauchten gemälde um zwei Bilder. Denn Vorder- und Rückseite sind bemalt. Wie experten meinen, nicht untypisch für den Maler Ernst Ludwig Kirchner. Die Vorderseite zeigt eine "Szene im Wald (Moritzburger Teiche)" und die Rückseite einen "Akt im Atelier". Da im Zuge der Kirchner Ausstellung nun die meisten Experten vor Ort in Frankfurt waren, nutzte man die Gelegenheit und schaute sich das Werk genauer an.
Ergebnis war, das das im Depot jahrelang dahinschlummernde Gemälde jetzt eindeutig Ernst Ludwig Kirchner zugeordnet werden konnte. Gerade die Aktansicht wird für kunsthistorisch bedeutend gehalten. Das Werk soll jetzt konserviert und restauriert werden.
Keine Spur vom Besitzer
Wie schon beschrieben liegen dem Städel keinerlei Unterlagen zum Kirchner Gemälde vor. Zur Zeit ist also völlig unklar ob das Kunstwerk überhaupt dem Städel in Frankfurt gehört (Versicherungswert 4 Millionen Euro).
Also forschen Sie einmal in Ihrer Vergangenheit, vielleicht gehört das Kirchner Werk ja Ihnen.
Die Kirchner Ausstellung läuft noch bis zum 25.Juli 2010 im Frankfurter Städel.
- aktuellen Kirchner Katalog zur Ausstellung