Den mit 50.000 Euro dotierten Preis der Nationalgalerie für junge Kunst 2011 gewinnt in diesem Jahr der franz?sische Künstler Cyprien Gaillard. Der Preis für junge Filmkunst ging an Theo Solnik.
Cyprien Gaillard gewinnt Preis der Nationalgalerie 2011
Mit seinem auf einem iPhone aufgenommenen Film "Artefacts" und später auf Filmmaterial kopierten Werk, konnte
Cyprien Gaillard die Jury überzeugen.
Der französische Künstler reiste für seine Aufnahmen an historische Stätten des antiken Babylons. Durch das bewusste Gegenüberstellen und ineinander schneiden von Bildern antiker geschichtsträchtiger Orte und aktuellen Ereignissen (Irakkrieg), entstanden kraftvolle und in ihrer Wirkung beeindruckende Bilder.
Foto: Cyprien Gaillard, 2011 © Foto: Norman Zoo
Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt:
"Cyprien Gaillards Film „Artefacts“ ist eine eindrückliche Reflexion über den Mythos Babylon, der
durch den Bezug zum Krieg im Irak eine besondere Aktualisierung erfährt.
Die kraftvollen, betörenden Bilder sind bewusst so ineinander geschnitten, dass eine
hypernervöse, fast hypnotische Wirkung entsteht, die unsere Aufmerksamkeit auf unsere eigene kulturelle Befindlichkeit lenkt. Cyprien Gaillard verfolgt keinen dokumentarischen Ansatz, sondern wirft durch das offene Prinzip der Montage eher Fragen auf über den Verbleib und die Erhaltung unserer Kulturen. Im Mittelpunkt seines Filmes steht die Erosion von Artefakten. Mit der von ihm gewählten stark ästhetischen Form ist der Wille verbunden, eine Tonlage und Sprache zu finden, die außerhalb der konventionellen Berichterstattung in den Medien steht und die damit unsere Wahrnehmung für andere emotionale Räume eröffnet. Cyprien Gaillard hat ein Werk aus suggestiven Bildern geschaffen, in dem das Politische das Kulturelle untrennbar verbunden ist. Wir gratlieren dem Künstler."
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Bücher und Kataloge zu Cyprien Gaillard
Die Ausstellung zum Preis der Nationalgalerie 2011 läuft noch bis zum 8.Januar 2012 im Hamburger Bahnhof. Dort sind dann auch die Arbeiten der drei weiteren nominierten Künstler
Kitty Kraus,
Klara Lidén und
Andro Wekua zu sehen.
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