Nun hat auch der letzte der vier Angeklagten im größten Kunstfälscherprozess der deutschen Nachkriegsgeschichte ein Geständnis abgelegt.
Kunstfälschungen - viertes Geständnis im Prozess
Der Fall der erfundenen "
Sammlung Jägers" hält seit Monaten die nationale und internationale Kunstwelt in Atem. Nachdem bereits
Wolfgang Beltracchi (der Fälscher der Werke), dessen Schwester Jeanette S. und seine Frau Helene bereits Aussagen und Geständnisse dem Gericht gegenüber äußerten, war dieses Mal
Otto S.-K. an der Reihe.
Dieser war scheinbar für die Einschleusung der
gefälschten Kunstwerke in den
Kunstmarkt verantwortlich. Aber und hier zeigt sich die schon in den letzten Wochen absehbare Strategie des
Fälscher-Quartetts, hätte Otto S.-K. immer nur auf Anweisung von
Wolfgang Beltracchi gehandelt. Zwar hätte
Otto S.-K. die Preise ausgehandelt und Verkaufsverhandlungen mit Galerien geleitet, aber immer in enger Absprache oder sogar Vorgabe mit und von Beltracchi.
Es kristallisiert sich nach den Aussagen der vier Angeklagten immer mehr heraus, dass die Hauptschuld vom
Fälscher Beltracchi selbst übernommen wird. Über die eigentlichen Szenarien, wie genau z.B. die Gemälde in den Handel gelangten und welche Rolle einflussreiche Händler, Galerien, Experten und Auktionshäuser dabei spielten, so vermuten einige Rechtsexperten wird man wohl nichts erfahren.
Über, dass warum, hatten wir schon im letzten Artikel zum
Kunstfälscherprozess geschrieben. Wie es aussieht, wird das Gericht den Geständnissen der
Fälscherbande wohlwollend gegenübertreten und den Prozess entscheidend verkürzen. Ob es dazu kommt, werden die kommenden Wochen zeigen.
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