Das Bild von Joan Miró, entstanden 1927, ging mit Schätzungen zwischen 18 bis 24 Millionen Euro ins Rennen. Inklusive aller Gebühren erzielte das Werk den neuen Rekordpreis für Miró-Werke von exakt €29,260,764 (£23,561,250 / $36,946,396). Mit solch einer Steigerung war vielleicht nicht unbedingt zu rechnen, zumal ein anderes Miró-Bild ("Painting-Poem") gerade erst im Februar zum teuersten Miró-Werk avancierte. Christie's erzielte damals rund 26,5 Millionen Dollar für das impressionistische Gemälde.
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Doch der Miró-Auktionsrekord überdeckt ein wenig das doch eher ernüchternde Gesamtergebnis von Sotheby's. Lediglich 68,8% der angebotenen Lose konnten auch versteigert werden. Insgesamt erreichte das Auktionshaus ein Ergebnis von rund 93,2 Millionen Euro (£75,046,850 / $117,680,965). Die Schätzungen lagen im Vorfeld bei 90,5 bis 127,3 Millionen Euro, was einer Verkaufsquote gemessen am Umsatz von 81,3% entspricht.
Im Vorfeld war man auch auf das Abschneiden verschiedener Werke von Picasso, Bonnard, Wassily Kandinsky oder Otto Dix gespannt. Für "Homme Assis" von Pablo Picasso (Schätzpreis 7,4 bis 11 Millionen Euro) wurde ein Auktionsergebnis von rund 7,7 Millionen Euro erzielt. Dass Pierre Bonnard Gemälde "Nu Debout" ging für rund 5,6 Millionen Euro an einen anonymen Bieter. Eine seltene Gruppe von Aquarellen des Künstlers Wassily Kandinsky aus einer Privatsammlung stammend, konnte für rund 6 Millionen Euro versteigert werden. Zu den Enttäuschungen des Auktionsabends gehörte das Otto-Dix-Gemälde "Sitzender Akt mit blonden Haaren" aus dem Jahr 1931. Der Preis für die Darstellung einer alternden Frau in einem Sessel aus Holz war dann vielleicht doch ein wenig hoch eingeschätzt worden. Für das Dix-Bild welches auch vor kurzem im Handel angeboten wurde, konnte Auktionator Tobias Meyer kein Gebot gewinnen.
Die aktuelle Lage im Kunstmarkt kann man abschließend sicherlich erst nach der heutigen Auktion bei Christie's und den noch ausstehenden Auktionen für zeitgenössische Kunst in der kommenden Woche beurteilen. Aber eines steht schon fest. Gesucht und gekauft wird momentan hauptsächlich qualitative und museumsreife Kunst.