Wie die Washington Post berichtet, gilt das Bild "Paysage Bord de Seine" von Pierre-Auguste Renoir seit 1951 als gestohlen. Nachdem es eine Frau aus dem US-Bundesstaat Virginia auf einem Flohmarkt entdeckte und für ganze sieben Dollar kaufte, weil sie den Rahmen so hübsch fand, legte sie das Bild dann doch noch Experten eines Auktionshauses vor.
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Diese schätzten das Bild als echt ein. Die Frau entschied sich das Renoir-Werk zu versteigern, denn der geschätzte Wert lag bei rund 100.000 Dollar. Doch die Auktion, die jetzt Ende September angesetzt war, wurde nun abgesagt. Denn scheinbar wurde es 1951 aus dem Baltimoor Kunstmuseum gestohlen.
Doch wie kam das Renoir-Bild nach Baltimoor?
Das Museum selbst wusste in einer ersten Stellungnahme vom damaligen Besitz nichts. Erst als ein Reporter der Washington Post in den Museumsarchiven recherchierte, fand dieser einen Beleg zum Renoir-Bild.
Ein Amerikaner namens Herbert L. May kaufte das Bild im Jahr 1926 in einer kleinen Pariser Galerie. Seine Ex-Frau, die Sammlerin Saidie May, lieh das Bild dem Baltimore Kunstmuseum 1937 aus. Als genannter Reporter jetzt einen Ausleihbeleg im Museum fand, war auf diesem verzeichnet, dass das Bild am 17. November 1951 gestohlen worden war.
Wer ist der rechtmäßige Besitzer des Renoir-Bildes?
Ein Streit um das wiedergefundene und wertvolle Renoir-Werk ist nun entbrannt. Gleich vier Parteien erheben Ansprüche auf das Bild. Neben dem Museum, der Flohmarktfinderin, dem Auktionshaus ist da noch die Versicherung, die damals nach dem Diebstahl die Summe von 2500 Dollar zahlte.
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Auch hierzulande gibt es immer mal wieder spektakuläre Funde, die sich als wertvolle Kunstobjekte herausstellen. Im Jahr 2007 kaufte eine Studentin ein Sofa für 150 Euro auf einem Flohmarkt. Als sie dieses das erste Mal auszog, entdeckte sie ein auf Schiefer gemaltes Ölgemälde (Maße 26 x 39cm) mit dem Namen Adam Elsheimer. Nach der Begutachtung durch Experten handelte es sich zwar nicht um eine Arbeit des deutschen Barockmalers, dafür aber um eine Arbeit aus dem Umkreis des venezianischen Künstlers Carlo Saraceni mit dem Titel „Die Vorbereitung zur Flucht nach Ägypten“ (1605/10).
Das Flohmarkt Bild ließ die Studentin schließlich versteigern. Bei der Auktion „Alte und Neuere Meister“ von Ketterer Kunst erzielte das Werk einen Zuschlagspreis von 19.200 Euro. Ein Glücksfall, auf den die amerikanische Finderin des Renoir-Bildes mit Sicherheit auch hoffte.