17 Jahre vertrat die Gagosian Gallery den britischen Künstler. Zuletzt hatte die Galerie Damien Hirst's Spot-Paintings (1986-2011) an allen Galeriestandorten (zu jener Zeit 11 Stück) gleichzeitig gezeigt.
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Damit beenden zwei Schwergewichte des Kunstmarktes ihre Zusammenarbeit. Larry Gagosian der mittlerweile 12 Galerien, einschließlich seiner Neuesten im Le Bourget Flughafen in Paris, betreibt, gilt als der momentan einflussreichste Galerist weltweit. Laut Forbes betrug alleine der Umsatz im Jahr 2012 rund 925 Millionen Dollar.
Damien Hirst hingegen ist mit seiner Firma Hirsts Firma Science Ltd einer der reichsten zeitgenössischen Künstler dieser Welt. Die Sunday Times listet Hirst mit einem Nettovermögen von rund 346 Millionen Dollar. Die Trennung von Gagosian Gallery und Damien Hirst sei einvernehmlich geschehen. Larry Gagosian äußerte sich in einer kurzen Stellungnahme wie folgt: "Es war eine große Ehre, mit Damien in den vergangenen 17 Jahren ihren Höhepunkt mit der weltweiten Auftritt der komplette Spot-Paintings 1986-2011 an allen 11 Gagosian Galerien in diesem Jahr arbeiten. . . Wir wünschen ihm weiterhin viel Erfolg für die Zukunft." (Quelle: ft.com)
Damien Hirst machte in den letzten Jahren in vielerlei Hinsicht auf sich aufmerksam. Neben den Spot-Paintings gehören Arbeiten wie der in Formaldehyd eingelegte Hai oder ein mit 8601 diamantenbesetzter Totenschädel ("For the Love of God") zu seinen bekanntesten Arbeiten. Letztgenannte Arbeit wurde später von Investoren für rund 75 Millionen Dollar angekauft. Das pikante an der Geschichte war, das Hirst selber zu den Käufern gehörte.
In einer für den Kunstmarkt bisher einmaligen Aktion und unter Umgehung seiner Galeristen, lieferte Hirst selbst im Jahr 2008 287 Werke bei Sotheby's zur Auktion ein. Die Versteigerung spielte just an dem Tag als die Lehmann-Bank-Pleite verkündet wurde rund 172 Mio. Dollar ein.
Welche Galerie in Zukunft den Künstler vertreten wird, ist noch unklar. Die Zusammenarbeit mit der Londoner White Cube Gallery ist von den jüngsten Ereignissen allerdings nicht betroffen und wird weiter geführt. Marktbeobachter entdecken bei Larry Gagosian hingegen so etwas wie eine erste Schwäche. Nicht nur das er kürzlich vor einem New Yorker Gericht zu seinen Verkaufspraktiken befragt wurde, kratzt am Image, sondern auch die Arbeit der Konkurrenz muss stutzig machen. Denn kurz nach der Art Basel Miami Beach wurde bekannt, dass ein zweiter seiner Superstar-Künstler "fremdgehen" wird. Die Rede ist von Jeff Koons, der mit der New Yorker Galerie David Zwirner im kommenden Mai eine große Ausstellung plant.
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