Für Sammler wird es immer selbstverständlicher, Kunst online zu kaufen. Ob Arbeiten der modernen Kunst oder Werke zeitgenössischer Künstler, der Anteil der Onlinekäufer wird größer. Zu dieser Feststellung kam eine aktuelle Studie des Kunst-Versicherungsexperten Hiscox. Zusammen mit dem Kunstmarkt-Analyseunternehmen ArtTactic befragte man internationale Sammler und Galeristen zum Online-Kunsthandel. Laut des "Online Art Trade Report" von Hiscox lag der Umsatz der Online-Verkäufe für Kunstwerke im vergangenen Jahr (2012) bei geschätzten 870 Millionen Dollar weltweit. Bis zum Jahr 2017 prognostiziert die Studie einen Anstieg auf bis zu 2,1 Milliarden Dollar.
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So ist es auch nicht verwunderlich das in den letzten zwei Jahren enorm viel Venture-Kapital in Start-up Firmen wie der Vip Art, Paddle8, Artsy, Artspace oder zuletzt Auctionata flossen (siehe unten). Und scheinbar gibt es sogar erste Konsolidierungen im Markt. Zumindest ist die letzte Woche verkündete Übernahme von Vip Art durch Artspace ein erstes Zeichen dafür. Doch nicht nur Start-up-Unternehmen und Investoren ruft das prognostizierte Marktvolumen für den Online-Kunsthandel auf den Plan. Firmen wie Artnet oder Artprice muss man hier schon fast als "Dinos" bzw. "Pioniere" der Branche bezeichnen. Doch einen entscheidenden Marktanteil konnten auch diese reinen Online-Plattformen bisher nicht erreichen. Das ruft die lange abwartenden großen Auktionshäuser wie Christie's, Sotheby's, Phillips oder Bonhams auf den Markt. So kündigte Christie's alleine für 2013 rund 50 reine Online-Auktionen an. Im vergangenen Jahr waren es lediglich ganze sieben.
Infografik zum Online Art Trade Report. Die Kunstmarktstudie zum Online-Kunsthandel kann hier als PDF heruntergeladen werden. Grafik: "Art Trade Report 2013" Hiscox & ArtTactic
Fazit und Ausblick für Sammler und Kunsthändler
Die Kaufgewohnheiten von Kunstsammlern scheinen sich also auch wie in anderen Bereichen des Handels in den Onlinemarkt zu verschieben. Das lässt sich sicherlich nicht auf jede Kunstrichtung und Epoche beziehen. Denn die Studie beruht im wesentlichen auf den Markt der modernen und zeitgenössischen Kunst. Aber ein eindeutiger Trend ist es allemal der sich da im Kunsthandel abzeichnet. Das unterstreicht auch eine weitere Zahl der Studie. So beabsichtigen 59 Prozent der befragten Galerien ihre E-Commerce Startegie im kommenden Jahr entscheidend auszubauen. Welche Strategie für Händler in Zukunft die richtige ist, bleibt abzuwarten. Am Wahrscheinlichsten ist wohl eine Doppelstrategie. Den eigenen Bestand an Kunstwerken über die eigene Webseite und entsprechenden Onlineportalen zu vermarkten. Welche hier aber die Einträglichsten für den Galeristen sind, ist schwer zu sagen. Ähnlich schwer überschaubar ist auch das Onlineangebot für die Sammler. Und hier kommen wieder die genannten wichtigen Kriterien der Studie ins Spiel:
- Reputation und Vertrauen des Anbieters
- Herkunft und Authentizität der Werke
Links zum Thema:
- Kunst kaufen (Themenseite)
- Artsy will den Online Kunstmarkt erobern
- Artspace.com - Kunst Online Marktplatz erhält 8,5 Millionen Dollar Finanzierung
- Startup Auctionata » den Kunstmarkt mit Online Live Auktionen erobern
- Vip Art Fair 2012 - Kunstmesse expandiert mit frischen Venturekapital
- Kunst Online Auktionen von Artprice starten im Januar
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- Fazit zur ersten online Kunstmesse Vip Art Fair
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