Erst im Oktober letzten Jahres wurde ebenfalls bei Sotheby's mit 34,2 Millionen Dollar ein Rekordpreis erzielt. Bisher dominierten die abstrakten Bilder die Top-10 der teuersten Richter Gemälde. Die fotorealistische Arbeit "Domplatz, Mailand", mit dem typischen Wischeffekt des Gerhard Richter, war 1968 eine Auftragsarbeit für Siemens gewesen. Viele Jahre hing es in der Mailänder Filiale des Konzerns und später im Hyatt Hotel in Chicago. Der jetzige Verkäufer des 275 x 290 cm großen Richter Gemäldes hat mit der gestrigen Versteigerung einen ordentlichen Gewinn erzielt. Denn gekauft hat er das Bild im Dezember 1998, ebenfalls bei Sotheby's, für die Summe von "nur" $ 3.316.800. Zieht man diese Summe vom aktuellen Verkaufspreis von exakt 37,125 Millionen Dollar ab, bleibt ein ansehnlicher Gewinn übrig.
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Ohne Zweifel wurde mit dem Auktionsrekord für das "Domplatz, Mailand" Gemälde ein neuer Benchmark für den heute in Köln lebenden Künstler gesetzt. Aber das dachte man vor einem halben Jahr sicherlich auch. Schon damals fragten wir uns, weshalb Gerhard Richter Bilder so gefragt sind. Wie lange der Hype um Richter-Bilder anhält, ist schwer einzuschätzen. Aber wir befürchten, das Ende Preisspirale ist noch lange nicht erreicht. Das zweite Bild des Künstlers, welches gestern Abend bei Sotheby's versteigert wurde, war das "Abstrakte Bild 682-3". Auch dieses Werk übertraf die Schätzungen von 1 bis 2 Millionen Dollar deutlich. Am Ende standen 3,413 Millionen Dollar (inkl. Käufergebühren) als Ergebnis fest.
Insgesamt erzielte Sotheby's mit der gestrigen Abendauktion einen Ergebnis von 295 Millionen Dollar. Das teuerste Werk der Auktion war das blaue "ONEMENT VI" von Barnett Newmann. Geschätzt auf 30 bis 40 Millionen Dollar erzielte das Werk ebenfalls einen neuen Auktionsrekord von 43,845 Millionen Dollar.
Links zum Thema:
- Rekordpreis - wieso Gerhard Richter Bilder so teuer und gefragt sind
- Die Top Künstler 2012 nach Auktionsumsätzen