Die Schätzpreise der Phillips Auktion mit 38 Kunstwerken lagen bei 80 bis 110 Millionen Dollar. Erzielt wurde ein für das Auktionshaus eher enttäuschendes Ergebnis von $ 78,618,000 inklusive der Käuferprämien. Andy Warhol "Four Marilyns" aus dem Jahr 1962 (Schätzpreis $35 - $50 Mill.) wurde für $38,245,000 versteigert und war das teuerste Werk der Auktion.
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Gut ein Dutzend der Lose wurde durch Phillips oder Drittpersonen garantiert. Insgesamt blieben sieben Kunstwerke unverkauft. Das prominenteste "Opfer" war die Arbeit "Untitled (Soap)" von Jean-Michel Basquiat. Geschätzt auf $5 bis $7 Mill. Dollar fand das Bild keinen Käufer. Welche Gründe gab es für die schwache Phillips-Auktion, die im Jahr zuvor noch rund 87 Millionen Dollar einspielte? Fehlten einfach die großen Bilder der Blue-Chip Künstler oder lag es an den Rekordauktionen von Christie's und Sotheby's an den Tagen zuvor. Christie's hatte fast eine halbe Milliarde US-Dollar umgesetzt und damit das beste Ergebnis in der Geschichte des Auktionshauses erzielt. Bei Sotheby's waren es am Ende $293,587,000 und zahlreichen Auktionsrekorden, etwa für Barnett Newmann oder Gerhard Richter.
Oder fehlte einfach nur der charismatische Auktionator Simon de Pury, der im vergangenen Jahr nach zwölf Jahren das Auktionshaus Phillips de Pury verließ? Seit 2008 hatte sich die russische Investorengruppe Mercury Group mit geschätzten 60 Millionen Dollar in das Unternehmen eingekauft. Seit Anfang des Jahres firmiert das Auktionshaus nur noch unter "Phillips".
War also die Luft einfach nur raus? Die Arbeiten zweier deutscher Künstler hingegen fanden dann doch neue Besitzer. Zum einen die Skulptur "Großer Geist Nr. 9" von Thomas Schütte, welche für $4,085,000 versteigert wurde. Und dann eine Fotografie von Andreas Gursky, die schon einmal in ähnlicher Form für einen Auktionsrekord des Künstlers sorgte. Die Arbeit "Rhein" von 1996 (Nr.5 aus einer Edition von 6) erzielte bei Phillips einen Preis von 1,925 Millionen Dollar. Christie's erzielte mit der Fotoarbeit "Rhein II" von Andreas Gursky im Jahr 2011 4.338.500 Dollar (inkl. Käuferprämie), den bisher höchsten Preis für eine Fotografie.
Heute findet bei Phillips die abschließende "Contemporary Art Day Auction" mit 158 Losen statt. Rechnet man nur die Ergebnisse der Abendauktionen der drei Auktionshäuser Christie's, Sotheby's und Phillips zusammen, kommen diese auf einen Auktionsumsatz von rund 867 Millionen Dollar.