Der gestrige Auktionsabend wird wohl in die Kunstmarkt-Geschichte eingehen. Mit Francis Bacons Triptychon "Three Studies of Lucian Freud" konnte das Auktionshaus zum einen neuen Weltrekordpreis für ein Kunstwerk das je versteigert wurde, vermelden. Zudem erzielte Christie's einen Rekordumsatz von 691.583.000 Dollar (inkl. Gebühren). Nur knapp hinter Koons "Balloon Dog (orange)" (58,405 Mill. Dollar) gesellte sich das Warhol Werk "Coca-Cola (3)" von 1962 für schlappe 57,285 Millionen Dollar.
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Jeff Koons orangene verchromte Stahl-Skulptur mit den nicht gerade Kinderzimmer-kompatiblen Abmaßen von 307.3 x 363.2 x 114.3 cm hat einen Fertigungsprozess von 6 Jahren hinter sich. Mit dem erzielten Auktionsrekord kann sich Jeff Koons nun teuerster lebender Künstler nennen. Aber im schnelllebigen Markt für zeitgenössische Kunst, hat solch ein Titel nur eine begrenzte Haltwertzeit. Bis gestern Abend hatte der deutsche Künstler Gerhard Richter diesen Titel noch inne. Erzielt mit dem "Domplatz, Mailand" Gemälde im Mai diesen jahres mit einem Auktionsrekord von 37 Millionen Dollar.
Ein Bild des heute in Köln lebenden Künstlers, war auch gestern bei Christie's wieder eingeliefert worden. Das Werk mit dem Titel "Abstraktes Bild (809-1)" stammt aus der Sammlung von Eric Clapton. Zuvor war es auch schon einmal in der Kunstsammlung von Ulla and Heiner Pietzsch vertreten, für die man in Berlin ja gerade eine Lösung sucht. Das Gerhard Richter Werk erzielte gestern ein Ergebnis von 20,885 Millionen Dollar und ist damit das zur Zeit fünf teuerste Werk des Künstlers, was je auf Auktionen versteigert wurde.
Der Pop-Art Künstler Koons scheint in jedem Genre aktiv zu sein. Für die Pop-Diva Lady Gaga entwarf er das Cover für's neue Album "ARTPOP". Passend dazu schuf er auch eine Skulptur die Lady Gaga breitbeinig sitzend und eine blau polierte Stahlkugel festhaltend zeigt. Keiner vermag Kunst, Pop und Glamour mit einander zu verbinden, als momentan Jeff Koons.