Der Kunstmarkt boomt wie nie zuvor. Der globale Umsatz mit Kunstwerken stieg im letzten Jahr auf rund 47 Milliarden Euro an (Quelle: TEFAF Art Market Report 2014). Die Künstlernamen, die jährlich im Ranking vom Kunstkompass erscheinen, sind und das erstaunt auch nicht weiter, auch diejenigen Künstler, deren Werke besonders gefragt sind. Der Kölner Künstler Gerhard Richter ist da wohl das beste Beispiel. Auch dieses Jahr führt sein Name wieder das Kunstkompass-Ranking an. Schaut man auf die Auktionsergebnisse des letzten Jahres, bestätigt dies auch der Markt. Insgesamt 189 Millionen Dollar Umsatz wurden 2013 mit Werken Richter's auf Auktionen erzielt. Im Jahr 2012 waren es sogar 298,9 Mill. Dollar (siehe hier).
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Die Kriterien für den von Willi Bongard erstmals im Jahr 1970 initiierten Kunstkompass setzen sich aus verschiedenen Faktoren wie Präsenz in wichtigen Ausstellungen, Erwähnung in Kunstmagazinen und int. Presse, Ankäufe führender Ausstellungshäuser und erhaltenen Auszeichnungen zusammen. Daraus entwickelte man ein Punktesystem, welches jenes Ranking der gefragtesten und Künstler der Gegenwart abbildet.
In diesem Jahr (2014) ist das Top-10 Ranking eine Kopie von 2013. Auf den ersten zehn Plätzen gab es keinerlei Bewegung. Gerhard Richter, der seit 2004 fast ununterbrochen auf Platz 1 geführt wird, schaffte es auch dieses Jahr wieder an die Spitze der Liste. Bewegung gab es nur auf den Folgeplätzen. Thomas Schütte stieg von Platz 14 auf Platz 12. Den größten Sprung unter den Top-30 machte der amerikanische Konzeptkünstler Lawrence Weiner auf Platz 18 (2013 auf 32). Imi Knoebel stieg um neun Plätze auf Rang 21 und den amerikanischen Pop-art Künstler Claes Oldenburg führt der Kunstkompass-2014 auf Rang 23 (+8). Einen großen Sprung machte auch der britische Bildhauer Tony Cragg (+27 Plätze).
Quelle: Manager Magazin 4/2014
Der deutsch-britische Künstler Tino Sehgal, wird in der Rubrik "Stars von Morgen" als Künstler mit großem Potenzial aufgeführt. Ein Geheimtipp ist der Gewinner des Goldenen Löwen bei der 55. Biennale in Venedig wohl schon lange nicht mehr. Im aktuellen Kunstkompass wird sein Name auf Rang 118 geführt (2013 Rang 160).
Der "Faszination" von Rankinglisten kann sich auch die Kunstszene nicht entziehen. Welche Aussagekraft die verschiedenen Listen haben, muss jeder für sich selbst festlegen. Da Kunst zunehmend als Anlageklasse gesehen wird, suchen Investoren und Sammler nach Orientierung und Informationen. Für Anbieter dieser Informationen wie der Kunstkompass, ArtTactic, Artfacts oder die zuletzt gestartete und hoch umstrittene Website "Sellyouart (Artrank)", sind dies scheinbar goldene Zeiten.