Es war ein Kaltstart mit ungewissem Ausgang. Nachdem feststand, dass es keine erneute Ausgabe der "PREVIEW" geben wird, organisierte Kristian Jarmuschek mit dem ehemaligen Preview-Team die neue "POSITIONS". Messestandort wurde das Kaufhaus Jandorf mit seinem morbiden Charme. Es war ein vorsichtiger und hoffnungsvoller Beginn. Einige der Positionen waren einem dann doch wohlbekannt aus den letzten PREVIEW-Jahren. Nach entsprechenden nationalen + internationalen Schwergewichten an Galerien und Künstlern musste man schon genau suchen. Doch dann konnte man Arbeiten von Rainer Fetting (bis 36.000 Euro bei Deschler) oder Martin Kippenberger (bis 17.000 Euro bei Andreas Binder) entdecken.
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Auf zwei Etagen verteilten sich die Messekojen für die 5000 Euro Standgebühren fällig waren. Im internationalen Messevergleich ist das ein Schnäppchenpreis, wäre da nicht das alte Problem oder doch nur Vorurteil vom nicht vorhandenen kaufkräftigen Berliner Sammler. In der Presseerklärung der "POSITIONS" hieß es zumindest, dass man "zahlreiche Verkäufe, viele Neukunden und Sammler" vermelden konnte.
Auf der Messe konnte man Arbeiten der Meisterschülerin Paul Klees, Petra Petitpierre (1905 - 1958) bei ZELLERMAYER wiederentdecken oder sich über junge Impulse von deutschen Kunsthochschulen "academy POSITIONS" informieren. Neuentdeckungen wie die kleinformatigen Malereiarbeiten von Elena Tamburini bei der Galerie PFUNDT, waren ebenso zu machen wie ein verstärktes zeichnerisches Werk verschiedener Künstler/-innen. Erwähnenswert waren hier Arbeiten von Angelika Arendt (C&K) und Olrik Kohlhoff (Galerie Umtrieb), die beide mit dem "Berlin Hyp" Förderpreis der Messe ausgezeichnet wurden, oder Werke von Sabine Banovic (Jarmuschek + Partner) und Ulrich Kochinke (fruehsorge contemporary drawings).
Anke Eilergerhard, Standansicht Galerie ART FELICIA, Foto: Artinfo24
So ganz ist die Erstausgabe der "POSITIONS" dann doch noch nicht zu Ende. Am 11. November 2014 findet eine Benefizauktion der Stiftung Telefonseelsorge. Eine Auswahl einzelner Werke die versteigert werden, waren schon mal auf der Kunstmesse zu sehen. Insgesamt darf man gespannt auf eine Wiederholung der "POSITIONS" sein. Vielleicht traut sich dann auch die eine oder andere etablierte Galerie wieder nach Berlin. Die Hauptstadt braucht neben dem Gallery Weekend und der abc, auf jeden Fall eine vernünftige Kunstmesse. Ob es die "POSITIONS" sein wird, bleibt abzuwarten. Der Kaltstart zumindest ist gelungen.