Kunstwerke und Oldtimer für insgesamt rund 120 Millionen Euro hat Helge Achenbach 2009 bis 2012 an den 2012 gestorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht verkauft. Seine Provisionen soll er durch fingierte Rechnungen und verdeckte Preisaufschläge in die Höhe getrieben haben. Aufgefallen ist es zu Lebzeiten Berthold Albrecht niemanden. Erst nach dessen Tod im Jahr 2012 seien Unstimmigkeiten festgestellt worden.
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Die Albrecht-Familie forderte 19,3 Millionen Euro vom Kunstberater Achenbach. Heute wurde der Kunstberater nun zur entsprechenden Schadensersatzzahlung vom Düsseldorfer Landgericht verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Helge Achenbach bei Verkäufen von Kunstwerken und Oldtimern an Berthold Albrecht unberechtigte hohe Aufschläge erhoben habe. Achenbach hingegen sprach von einem mündlich vereinbarten "Ermessensspielraum". Richter Joachim Matz hingegen hatte keinen Zweifel daran, dass es derart Absprachen nicht gegeben hatte.
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Die Niederlage im jetzigen Zivilprozess könnte erst der Anfang vom Ende für Helge Achenbach sein. Denn in Essen läuft derzeit noch Strafprozess. Seit Juni 2014 sitzt der Kunstberater in Untersuchungshaft. Seine Firmen sind inzwischen alle insolvent. Die Kunstsammlung von Helge Achenbach soll demnächst versteigert werden. Gespräche und Schätzungen mit entsprechenden Auktionshäusern sind bereits im Gange.