Welche Aussagekraft die Rangkinglisten haben, muss jeder für sich selbst entscheiden. Seit nun mehr 45 Jahren erscheint der Kunstkompass von Linde Rohr-Bongard. Erstmals erscheint das Künstler-Ranking in der "Weltkunst" aus dem Zeit-Verlag (wir berichteten). Zuvor wechselten die verschiedenen Kunstkompass Ausgaben immer wieder zwischen den Wirtschaftsmagazinen "Capital" und "Manager Magazin". 2014 war das bisher umsatzstärkste Jahr im Kunstmarkt. Laut TEFAF Art Market Report lag der weltweite Umsatz mit Kunst- und Antiquitäten bei über 51 Milliarden Euro. Obwohl Auktionspreise kein Kriterium für den Kunstkompass sind, tauchen auch hier die Auktionsstars der letzten Jahre auf.
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In den Top-10 gab es keine Bewegung. Gerhard Richter führt nach wie vor das Kunstkompass-Ranking an, gefolgt von Bruce Naumann auf Platz 2 und der deutschen Künstlerin Rosemarie Trockel, deren vorerst letzte Ausstellung zurzeit in Bregenz zu sehen ist, bevor sie eine Pause einlegen wird.
Kunstkompass Rankings der letzten Jahre
- Kunstkompass 2014 - Ranking führt Gerhard Richter auf Platz 1
- Kunstkompass 2013 - das Ranking der einflussreichsten Künstler der Welt
- Kunstkompass 2012 - Top Ranking für deutsche Künstler
TEFAF Art Market Report
Interessanter ist da schon, wer denn die Top-Aufsteiger im Kunstkompass-Ranking sind. Dies findet auch Linde Rohr-Bongard:
"Die Aufsteiger hinter den 100 Großen sind am spannendsten. Das ist immer ein facettenreiches Kaleidoskop an Nationalitäten, Generationen und Kunstkonzepten."
Die etwas seltsame Bezeichnung liefert ein Ranking von Künstlern, die bereits verstorben sind, deren Einfluss in der Kunstwelt aber ungebrochen ist. Auch hier gab es nur wenig Veränderungen. Andy Warhol verdrängte den deutschen Künstler Joseph Beuys von Rang 1. Auf Platz 3 folgt Sigmar Polke.
Seit 1970 erscheint der Kunstkompass. Ins Leben gerufen wurde dieser von Willi Bongard und soll die Reputation zeitgenössischer Künstler messen und darstellen.
"Willi Bongard wollte den Kunstbetrieb transparenter machen und ein Messinstrument für die Bedeutung eines Künstlers entwickeln. Die Qualität von Kunst ist nicht quantifizierbar, wohl aber ihre Resonanz in der Kunstwelt."